17.09.2019 – Nordrhein-Westfalen

Wüstenrotstiftung prämiert Arnsberger Rodentelgenkapelle

Kirchenvorstand dankt der
Deutschen Stiftung Denkmalschutz

„Es ist mir eine Freude, Ihnen mitteilen zu können,“ so Norbert Hollmann vom Kirchenvorstand der Pfarrei St. Petri Hüsten in Arnsberg, „dass der Wettbewerbsbeitrag ‘Sanierung und Nutzungserweiterung der Rodentelgenkapelle’ mit einem Preis der Kategorie 3 in dem international ausgeschriebenen Wettbewerb Land und Leute ‘Die Kirche in unserem Dorf’ der Wüstenrotstiftung bedacht worden ist. Ein Erfolg den wir ohne die Förderung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz niemals hätten erreichen können, daher nochmals ein herzliches Dankeschön.“ Der Preis wird am Samstag, den 21. September 2019 im Rahmen des 29. Evangelischen Kirchbautages in Erfurt verliehen. An der Gesamtinstandsetzung der Wallfahrtskapelle beteiligte sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 2016 und 2017 mit insgesamt 105.000 Euro. Die Rodentelgenkapelle zählt zu den ältesten Kapellen Westfalens. Sie gehört zu den über 440 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Die Kapelle steht im Zentrum des Arnsberger Ortsteils Rodentelgen. Erstmals 1462 urkundlich erwähnt, wurde sie Mitte des 17. Jahrhunderts erweitert und um einen Anbau ergänzt. Während die beiden Westjoche massiv errichtet wurden, führte man die Südwand nach einem Hochwasser 1464 als Fachwerkwand aus. Ein Satteldach mit Dachreiter deckt den Bau. Im Dachstuhl finden sich am einstigen Außengiebel, am Ansatz des Chores, geschnitztes Rankenwerk und die Darstellungen der hl. Magdalena und Luzia als Kirchenpatroninnen. Statische Probleme im Außenbau führten zum Ansetzen von Strebepfeilern.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde die Kapelle als Gemeindekirche zu klein. 1972 nutzte vorübergehend die evangelische Gemeinde die Kirche für Gottesdienste. Gravierende statische Schäden im südwestlichen Bereich der Fundamente und an den Emporenstützen führten zeitweilig zu Abrissüberlegungen. 2009 gründete sich der Förderverein Rodentelgenkapelle e.V., der sich für die Instandsetzung und kulturelle Nutzung der Kapelle einsetzt. Der Verein führte zunächst Notsicherungen an den Außenwänden durch, sanierte die Fußpunkte der Deckenbalken, sicherte die Mauerkrone, beauftragte Dachdeckerarbeiten und begann mit den Arbeiten am Innenputz. Danach sicherte man den südwestlichen Eckpfeiler, setzte den Glockenturm und die Empore instand und sanierte die Treppe zur Empore. Die dortigen Fußstützen wurden steinmetzmäßig instandgesetzt, der Außenputz soll wieder mit Hilfe der DSD in diesem Jahr erneuert werden.