Die 2003 gegründete treuhänderische Brunhilde und Ludwig Wiederhold-Stiftung unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz fördert die Restaurierung der Evangelischen Stadtkirche St. Blasii in Nordhausen sowie anderer erhaltenswerter Baudenkmale in Nordhausen/Thüringen.
Die spätgotische, dreischiffige Hallenkirche St. Blasii bildet den Mittelpunkt der Stadt Nordhausen und ist von städtebaulicher und architektonischer Bedeutung. Ein um 1220 vermutlich als Basilika errichteter Vorgängerbau, wird 1234 in einer Urkunde Heinrichs VII. erstmals erwähnt. Unter dem nördlichen Seitenschiff und im Westteil befinden sich Fundamente des Vorgängerbaus aus dem 13. Jahrhundert. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erfolgte der Neubau unter Einbeziehung des romanischen Westteils. 1489 wurden das Langhaus vollendet und das Chorgewölbe geschlossen. Das Gebäude aus unverputztem, zum Teil unbehauenem Bruchstein, besitzt unterschiedlich breite Seitenschiffe sowie zwei achteckige, dreigeschossige Türme. 1687 und 1712 verstärkte man den Turmunterbau durch Stützpfeiler.
Gotische Portale im Norden und Süden sowie Maßwerkfenster und Strebepfeiler am südlichen Seitenschiff und am Chor dominieren die Fassaden. Das östliche Querhaus mit einer fast quadratischen Vierung führt durch einen spitzbogigen Triumphbogen zum erhöhten, zweijochigen Chor. Spitzbogige Kreuzrippengewölbe überspannen Langhaus und Chor. Die Ausstattung der 1735-40 barock überformten Kirche wurde 1945 zerstört. Auch das Querhaus erlitt Kriegsschäden. Der spätgotische Dachstuhl ist in Teilen erhalten, ebenfalls eine dreiseitige hölzerne Empore aus dem 17. Jahrhundert.
Die Wiederhold-Stiftung will sich ab 2015 an der Gesamtinstandsetzung des Innenraums von St. Blasii beteiligen. Dazu gehören die Wiederherstellung der Wandoberflächen und umfangreiche Reparaturen an den Holzemporen, Stützen, Brüstungen und in den Fußbodenbereichen. Auch Restaurierungen am Kunstgut der Evangelischen Stadtkirche St. Blasii in Nordhausen sind geplant.