Die 2009 gegründete treuhänderische Prinzessin-Elisabeth-von-Sachsen-Altenburg-Stiftung unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz fördert Restaurierung, Erhaltung und Pflege der Dorfkirche in Ketzin-Paretz.
Die idyllische Atmosphäre, die vielen Besuchern heute an Paretz gefällt, wurde dem kleinen Ort bei Ketzin in die Wiege gelegt: Um 1800 zur Sommerresidenz des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. und seiner Königin Luise umgebaut, wünschten die beiden hier fernab des Hofzeremoniells ein schlichtes Landleben zu führen. Unter Schinkel-Lehrer David Gilly entstand eines von wenigen vollständig ausgeführten ländlichen Musterdörfern in Deutschland. Zur Planung Gillys gehörte auch die Umgestaltung der dem Schloss gegenüber liegenden Dorfkirche.
Die Kirche ist ein massiver Saalbau mit östlichem, aus dem 12. Jh. stammendem Rechteckchor und zwei gleichartig gestalteten Annexen, die den Grundriss zur Kreuzgestalt erweitern. Das dabei neu errichtete Bohlenbinderdach der Kirche – das erste in Brandenburg überhaupt - trägt zugleich die Schalung der in Putz auf Rohrgewebe ausgeführten Spitztonne.
Die Dorfkirche Paretz konnte in den letzten Jahren auf Initiative der engagierten Kirchgemeinde komplett instandgesetzt werden. Eine denkmalpflegerische Herausforderung war die Zusammenführung der im Innenraum erhaltenen Zeitspuren zu einem stimmigen Ganzen: Nach umfangreichen Voruntersuchungen verblieben „Fenster in die Vergangenheit“ und ermöglichen es dem Besucher nun, die Ausmalung zur Zeit Königin Luises ebenso nachvollziehen zu können wie z.B. das mittelalterliche Bildprogramm der Kirche.
Zu den bedeutenden Ausstattungsstücken der Dorfkirche Paretz gehören eine Gesell-Orgel von 1864 sowie ein Tonrelief mit der „Apotheose der Königin Luise“ von Johann Gottfried Schadow.