Es sind die drei Türme, die das Stadtbild Waiblingens prägen. Der Hochwachtturm, der Turm der Michaelskirche und der Beinsteiner Turm geben dem Ort, den der Dichter Eduard Mörike als "Stadt der drei Türme" bezeichnete, sein besonderes Aussehen. Waiblingen geht auf eine königliche Pfalz des 9. Jahrhunderts zurück. Mitte des 13. Jahrhundert erfolgte dann die Stadtgründung. Der Torturm, der in Richtung Beinstein führt, liegt vor der Mauer an der Rems und sollte eine dort vorgesehene Stadterweiterung absichern.
Errichtet wurde der Turm 1491 über einem rechteckigen Grundriss. Im gemauerten Bereich ist er viergeschossig gegliedert, darüber folgt noch ein Fachwerkstock mit einem Pyramidenhelm und einer offenen Laterne sowie Glocken. An der stadtabgewandten Seite des Gebäudes findet man zwei Gemälde von 1938, die stadtgeschichtliche Ereignisse darstellen. Die zugehörige Steinbrücke wurde 1735 von Johann Adam Groß erbaut. Ursprünglich diente der Turm - auch Säuturm genannt, weil man durch sein Tor die Schweine auf die Weide trieb - als städtisches und ab 1818 als Oberamtsgefängnis.
Heute beherbergt der Beinsteiner Torturm kein Gefängnis mehr und auch die Schweine werden nicht mehr durch das Tor getrieben. Stattdessen findet man hier das Museum der Csávolyer. Die Stadt hatte für die deutschstämmige Bevölkerung aus Südungarn eine Patenschaft übernommen. Im Jahr 2011 wies das Gebäude schwere Mängel auf. Grund dafür war eine fehlerhafte Bauunterhaltung. In Folge dessen traten Feuchtigkeitsschäden am Dach und an der Fachwerkkonstruktion auf. Zudem platzte auch der Putz teilweise ab. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz setzte sich für den Erhalt des historischen Bauwerks ein, indem sie finanzielle Unterstützung für eine Sanierung von Dach, Fachwerk und Außenputz leistete.
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Bruchsteinbau mit eingeschossigem Fachwerkaufsatz, Pyramidenhelm und offener Laterne, 1491, Aufsatz 1662, Förderung 2011
Adresse:
Lange Str.
71332 Waiblingen
Baden-Württemberg
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