Das Fachwerkhaus wurde nach einem verheerenden Stadtbrand im Jahr 1670 von einem Wassermüller namens Christian Otte 1680 neu errichtet. Das Baujahr ist dendrochronologisch belegt und durch eine Inschrift nachgewiesen. Zum Teil wurden weit älteren Balken genutzt, die offensichtlich aus Vorgängerbauten stammten. Damit gehört das Haus zu den ältesten erhaltenen Profanbauten im nordöstlichen Teil des Landes Brandenburg. 1733 erwarb der Töpfermeister Christoph Warband das Haus und richtete eine Töpferei ein.
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Selten erhaltener Dachtyp
Es handelt sich um einen giebelständigen zweigeschossigen Fachwerkbau. Die Gliederung der Fassaden ist durch stark wechselnde Stielabstände der Fachwerkkonstruktion und demzufolge unterschiedlich breite Fensterachsen unregelmäßig. Interessant ist insbesondere der Dachstuhl des Sparrendachs mit dem nur noch selten dokumentierten märkischen Längsverband, bei dem kein Firstbalken ausgebildet wird. Ursprünglich mit Reet gedeckt, musste das Dach des Hauses im 18. Jahrhundert aufgrund der Stadtbrandgefahr mit Dachziegeln in Form von Biberschwänzen mit Holzspließen gedeckt werden, diese seltene Deckungstechnik ist bei der Instandsetzung beibehalten worden.
Zentral gelegen ist die große offene und im Erdgeschoss massive Schwarze Küche mit einem gezapften Fachwerkschlot. Sie besitzt aufgesetzte Fachwerkwände im Obergeschoss und einen konischen Rauchschlot im Dachbereich. Trotz einiger Umbauten in den vergangenen Jahrhunderten ist ein Großteil der Originalsubstanz erhalten, ebenso Baudetails wie Türen, Fenster und Öfen aus verschiedenen Zeiten.
Erfolgreich gefördert und preisgekrönt
Zwischen 1993 und 2014 stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz wiederholt Mittel - insgesamt einen sechsstelligen Betrag - für die Sanierung des aufwändigen historischen Daches und der Schwarzen Küche zur Verfügung. Der an der Schwarzen Küche tätige Handwerksbetrieb wurde 1997 mit einem "Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege" ausgezeichnet.
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