Ruine der Stiftskirche
Lippstadt, Nordrhein-Westfalen

Ruine der Stiftskirche

Ein Herzenprojekt des Königs

Inmitten der parkähnlichen Stiftsfreiheit mit dem ehemaligen Dormitorium liegt die Ruine der einstigen Augustinerinnen-Stiftskirche St. Marien. In vermutlich sechs Bauphasen entstand die Kirche des 1185 gegründeten Klosters ab 1190 bis um 1325. Um 1230 erfolgte die Einwölbung des Westbaues, zwischen 1245 und1260 die von Haupt- und Seitenschiffen. Anfang des 16. Jahrhunderts wandelte man das Kloster in ein Altadeliges Damenstift um. 1831 musste die Kirche wegen Baufälligkeit geschlossen werden, nach Gewölbeeinstürzen folgten 1846 und 1855 Teilabrisse. Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861) setzte sich persönlich für den Erhalt der Ruine ein. 1898 wurde die Ruine gesichert.

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Bis heute beeindruckend!

Es handelt sich um eine einst vierjochige Hallenkirche in ursprünglich verputztem Bruchstein. Die Seitenschiffe sind halb so breit wie das Mittelschiff, das östliche Joch ist schmaler und wurde von zwei Osttürmen über den Seitenschiffen flankiert. Ein kurzer Polygonchor im Osten und der längsrechteckig vorgezogene Westbau in Breite des Mittelschiffs prägen den Bau. Das Langhaus akzentuieren hohe Maßwerkfenster unterschiedlicher Gestalt und Strebepfeiler gliedern die Fassade. Die Portale an der Nord- und Südseite weisen Kleeblattbögen auf.

Markante Nonnenempore

Im Inneren befand sich eine Nonnenempore. An der Abschlusswand zum Langhaus zeigte sich ein tabernakelartiger Vorbau als Träger des Emporenaltars, getragen von neun schlanken Säulenbündeln, deren Reste im Lapidarium erhalten sind. 2013 stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz Mittel für Natursteinarbeiten im Rahmen der Mauerwerkssanierung zur Verfügung.

Hallenkirche mit Westvorbau und Chorpolygon, um 1200 bis Anfang 14. Jh., Teilabrisse 1846 und 1855, Reste der Konvents- und Stiftsgebäude, 13. und 18. Jh., Förderung 2013

Adresse:
Im Stift
59555 Lippstadt
Nordrhein-Westfalen