Dorfkirche Dreieinigkeitskirche
Hamburg, Hamburg

Dorfkirche Dreieinigkeitskirche

Ältestes Bauwerk im Marschland

Von zunehmender Flutgefahr bedroht, musste das 15 Kilometer von Hamburgs Innenstadt entfernt liegende Allermöhe – wie viele andere Dörfer im Marschlande – im Jahre 1331 die Elbdeiche erhöhen. Die Mittel dazu erhielt man durch den Verkauf der Glocken aus der damaligen, dem Apostel Petrus geweihten Allermöher Kirche (heute: Dreieinigkeitskirche Allermöhe-Reitbrook). Der hölzerne Glockenturm der Kirche, die anlässlich des Verkaufs zum ersten Mal schriftlich erwähnt wurde, gilt als ältestes Bauwerk der Marschlande. Der Turm wurde, wie es für die Region typisch ist, freistehend errichtet und trägt eine Bronzeglocke von 1483.

1611-14 hat man die Dreieinigkeitskirche als langgestreckte Fachwerksaalkirche an dem schon bestehenden Glockenturm neu errichtet und 1750 umgebaut. Das Eichenholzfachwerk ist weiß gefasst und steht im Kontrast zum roten, in kunstvollem Zierverband gemauerten Ziegelstein der Gefache. 1750 erhielt die Dreieinigkeitskirche Allermöhe-Reitbrook eine neue Südseite aus Fachwerk und ein neues Satteldach mit einem für die Gegend typischen weit ausladenden Kastengesims am Chor. Die Fassaden werden durch gekoppelte Rundbogenfenster gegliedert. Im Innern überspannt ein hölzernes Tonnengewölbe mit Zugbalken das Schiff, das mit ländlich-schlichten Deckenmalereien geschmückt ist. In der Tonne sind Wolkenhimmel und schwebende Engel mit Spruchbändern abgebildet, zwischen Tonne und Wand gibt es ein Gemälde mit Salvator und den vier Evangelisten von 1725 sowie einige Gleichnisszenen aus dem Jahr 1930. Ein kunstvoll geschnitzter und farbig gefasster Flügelaltar von Hein Baxmann aus Hamburg, aus den Jahren 1613/14, mit einem Abendmahlbild von 1953, eine Altarempore von 1724 mit Brüstungsgemälden der Passion, eine Schnitzkanzel von 1901 und mehrere Sandsteingrabplatten des 17. Jahrhunderts sind noch original erhalten. Schon seit 1921 steht die Dreieinigkeitskirche Allermöhe-Reitbrook unter Denkmalschutz.

2002 und 2003 finanzierte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz notwendig gewordene Instandsetzungsarbeiten am Kirchenschiff und dem Glockenturm. Dazu gehörten die Dachkonstruktion und Dachdeckung des Kirchenschiffs, das Fassadenfachwerk und das Turmdach.

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Langgestreckter Fachwerksaal mit älterem Holzturm, 1611-14, um 1750 erneuert, Förderung 2002/03

Adresse:
Allermöher Deich
21037 Hamburg
Hamburg