Ehem. Lange-Speicher

Der Vegesacker Hafen entstand um 1620 und ist damit der älteste künstlich ausgehobene Hafen Deutschlands. In der Verlängerung der Lesum, an der Vegesacker Aue, entstand zwischen 1814 und 1821 ein mächtiger Speicherbau, die Lange-Werft. In der Werft des legendären Vegesacker Schiffbauers Johann Lange lief unter anderem 1816 das erste deutsche Dampfschiff vom Stapel. Der Speicher nahm die über das Wasser angelieferten Waren und Materialien auf. Nach dem Ende der Lange-Werft 1893, die damals zur "Keimzelle" der Bremer Vulkan wurde, diente der Speicher lange Zeit als Salzlager der ehemaligen Bremen-Vegesacker Fischereigesellschaft. Der viergeschossige Hafenspeicher mit Ladegiebel und Aufzugswinde an der Südostfront ist der älteste erhaltene bremische Speicher. Als Bau- und Technikdenkmal hat er für das Gebiet ortsbildprägenden Charakter. Zwischen verputzten Backsteinmauern ist das Innere durch eine zweischiffige Holzkonstruktion in vier Böden aufgeteilt. Im Rahmen der Neuentwicklung der Gewerbebrache "Lürssen-Werft" soll der einzige noch erhaltene alte Hafenspeicher einer neuen Nutzung zugeführt werden. Wohnbebauung und Dienstleistungsbereich sollen den alten Hafen wieder beleben, wozu auch die Wiederherstellung des ehemaligen Betts der Vegesacker Aue von der Lesum bis zum Hafenspeicher dienen soll. Die Bremer Denkmalpflege begrüßt die Umnutzung des Speichers als gelungene Lösung. Im November 1998 waren die Instandsetzungsarbeiten, an denen sich auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligt hat, abgeschlossen. Bei den Bauarbeiten stieß man interessanterweise auf die Anlage einer alten Bastion. Diese Entdeckung führte zu einer veränderten Planung der Außenanlagen: Die Historische Bastion wird nun nach Ergänzung in die Gestaltung mit einbezogen.

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Viergeschossiger verputzter Backsteinbau, 1814-21, Förderung 1996

Adresse:
Friedrich-Klippert-Straße
28759 Bremen
Bremen