Gut Deutsch-Nienhof

1472 wurde das heutige Gut Deutsch-Nienhof bereits als "Nyenhov" erwähnt. Das Herrenhaus, das seitlich neben dem Wirtschaftshof liegt, ist ein zweigeschossiger Dreiflügelbau. Der verputzte Ziegelbau geht auf eine dreiflüglige Wasserburg von Tönnies Rantzau zurück, die wohl im 3. Viertel des 16. Jahrhunderts errichtet wurde. 1694 erfolgte der Umbau unter Heinrich von Ahlefeldt und um 1770 erstellte G. Greggenhofer aus Eutin einen Fassadenplan, der zwar nicht ausgeführt, aber für die Neugestaltung in klassizistischen Formen von 1792 grundlegend wurde. Es entstand ein fünfachsiger Haupttrakt, dessen drei mittlere Achsen unter einem Zwerchhaus mit flachem Giebel zusammengefasst sind. Der Säulenportikus und die seitlichen Achsen und Kanten der Flügel sind durch flache Rustizierung besonders betont. Die Walmdächer und die Rückfront wurden 1907–1909 und 1952 verändert. Das Gebäudeinnere wurde 1907–1909 nach der Vorstellung des damaligen Besitzers, des Juristen und Historikers Paul von Hedemann-Heespen, weitgehend umgestaltet. Die Eingangshalle wurde in Formen des geometrischen Jugendstils zweigeschossig und geräumig umgebaut. Die Bibliothek umfasst circa 11.000 Bände mit einer vorzüglichen Abteilung zur schleswig-holsteinischen Geschichte und Landeskunde. Im Ostflügel ist eine schlichte Stuckdecke um 1750 erhalten. Hinter dem Herrenhaus erstreckt sich ein weitläufiger, abwechslungsreicher Landschaftspark, entstanden nach 1837. Bis zum Sommer 2003 waren die Restaurierungsmaßnahmen am Dach des Herrenhauses abgeschlossen. Diese wurden von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gefördert. Zeitgleich erfolgte die Instandsetzung der Fassaden.

Spenden Sie jetzt für Schlösser & Burgen

Verputzter Dreiflügelbau in klassizistischen Formen, im Kern Ende 16. Jh., Umbauten 1694, 1792-1801, 1907-09, Förderung 2001

Adresse:
24259 Westensee
Schleswig-Holstein