Malerisch liegt Ropperhausen, ein Ortsteil der Gemeinde Frielendorf, am Nordwestrand des Knüllgebirges in Nordhessen. Der Ort erlangte im Hochmittelalter durch seine Lage an der Handels- und Verkehrsstraße "Die langen Hessen" als Marktfleck für die ganze Region Bedeutung. Ursprünglich wurden hier vier Jahrmärkte jährlich abgehalten, die Tradition des Himmelfahrtsmarktes wird seit der Privilegienverleihung durch Landgraf Karl im Jahr 1694 noch heute fortgeführt. Die strategische Lange erkannten schon 1232 die Herren von Gilsa, als Grundbesitzer in "Raporgehusen" urkundlich erwähnt, sie gelten als Erbauer der dortigen Burg Ropperhausen. Noch heute haben sich im Ortskern eine Vielzahl malerischer Fachwerkhäuser im Ortskern erhalten. Besonders ins Auge sticht jedoch ein Anwesen am südlichen Ortsrand, hier erhebt sich der barocke Gutshof der Familie von Baumbach.
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Von der Burg zum Herrenhaus
Die Herren von Gilsa verkauften im Jahre 1699 drei Viertel von Burg und Gericht Ropperhausen an General Leutnant Hans Ludwig von Baumbach. Von 1706-24 erneuerten und befestigten die von Baumbach ihre im Südosten des Dorfs gelegenen Hofgutanlagen. An dieser Stelle entstand der Gutshof von Baumbach - ein barocker Wirtschaftshof, der aus sechs Gebäuden und drei Nebengebäuden besteht und mit seinem geschlossenen Erscheinungsbild noch heute ein beeindruckendes Zeugnis der damaligen Zeit gibt. Die gesamte Hofanlage wird von einer Umgrenzungsmauer mit einem Eckturm eingefasst. Das klassizistische Herrenhaus als heutiges Zentrum der Anlage stammt aus dem Jahr 1832 und ist ein zweigeschossiger Bruchsteinbau. In seinem Innern haben sich umfangreiche Ausstattungen und Ausmalungen aus der Erbauungszeit erhalten, insbesondere ein Gartenzimmer mit gedruckten Tapeten und Szenen aus der Antike. Rund um das Herrenhaus gruppieren sich die Wirtschaftsgebäude wie Schweinestall, Schäferhaus sowie Kuh- und Pferdestall. Hinter dem Herrenhaus erstreckt sich ein Landschaftsgarten im englischen Stil, der vollständig erhalten ist. In Grundzügen lässt sich auch der barocke Gemüsegarten noch erkennen.
Immense Anstrengung zur Rettung des Kleinods
Auf der Hofanlage wurde bis in die 1970er Jahre Landwirtschaft betrieben. Nichtnutzung und mangelnder Bauunterhalt führten über die kommenden Jahrzehnte zu massiven Feuchteschäden an Dach und Fachwerk, einigen Gebäuden drohte der Totaleinsturz. Von 2010 bis 2014 und 2016 förderte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Wiederherstellung dieser beeindruckenden, fast vollständig original erhaltenen Anlage. Unter großen Anstrengungen wurde unter anderem das hofeigene Entwässerungssystem komplett erneuert, einzelne Keller instandgesetzt, wertvolle historische Innenräume komplett saniert und die Außenhüllen der Gebäude instandgesetzt - inklusive einer teils neuen Dacheindeckung. Im Außenbereich konnten die Umfassungsmauern des Barockgartens umfassend saniert werden.
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Barocker Wirtschaftshof, errichtet als rechteckige Hofanlage im 18. Jh., klassizistisches Wohngebäude von 1832, Förderung 2010-14, 2016
Adresse:
Gutshof
34621 Frielendorf
Hessen
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