Seit 1907 schmückt ein markantes Seezeichen das Stadtwappen der Stadt Cuxhaven: Die eindrucksvolle Kugelbake markiert seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts den Punkt, an dem die Elbe in die Nordsee mündet. Die naturgemäß anfällige Holzkonstruktion wurde seit ihrer Errichtung mehrfach erneuert und veränderte dabei immer wieder ihre Gestalt. Die heutige Konstruktion stammt aus dem Jahr 1924 und ist noch immer Besuchermagnet und Wahrzeichen des größten deutschen Seeheilbads.
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Wichtiges Orientierungszeichen der Seefahrt
Der Begriff Bake geht auf das Mittelalter zurück und beschreibt im Niederdeutschen ein Orientierungszeichen. Schon im 12. Jahrhundert war die Elbemündung wichtig für die Seefahrt und den Fernhandel, der Hamburger Hafen liegt rund 90 km weiter elbeaufwärts. Damals legte man Schwimmtonnen im Wasser aus oder nutzte natürliche Punkte wie Baumgruppen zur Orientierung für die Schifffahrt.
Eine erste Kugelbake wurde an der Elbemündung im Jahr 1703 errichtet, nachdem eine dort vorher befindliche Gruppe von Bäumen bei einer Sturmflut fortgespült worden war. Schon das erste Bauwerk wurde vermutlich um 1737 erneuert, da das rauhe Seeklima und durch die Flut bedingte Holzfäulnis der Konstruktion zusetzten. Starke Stürme schwächten die Position der Bake zunehmend, bis sie 1743 völlig vom Festland abgeschnitten war und bei einem Orkan mitsamt dem Uferwerk in den Fluten versank. Zur dauerhaften Erhaltung dieses unentbehrlichen Seezeichens entstand ein massives Bollwerk, das Sturm und Fluten widerstehen konnte. Seit 1782 ist die Bake wieder mit dem Festland verbunden.
Um das Navigieren durch die stark gekrümmt verlaufende Fahrrinne der Elbe zu erleichtern, wurde 1853 innerhalb der Kugelbake eine Hütte errichtet, in der nachts zur besseren Orientierung ein Leuchtfeuer entzündet wurde. Während des Deutsch-Französischen Kriegs 1870 wurde diese Leuchthütte abgebaut, um feindlichen Schiffen keinen Anhaltspunkt zum Ansteuern Hamburgs bieten zu können. Acht Jahre später installierte man auf offener See ein Feuerschiff, das das Leuchtfeuer der Bake überflüssig machte. Sie diente fortan nur noch als Reserve-Seezeichen.
Von der Kugelbake zum Funkspruch
Jonathan Zenneck, Pionier der deutschen Funktechnik, nutzte die Kugelbake für Versuche mit drahtloser Telegrafie zwischen dem Festland und Schiffen auf See. Eine im Innern des Seezeichens errichtete Hütte nahm technische Antennen und Geräte auf. Am 24. September 1900 wurde der erste drahtlose Funkspruch Deutschlands zwischen Helgoland und Cuxhaven übermittelt.
Die rund 30 Meter hohe Kugelbake, die man heute an historischer Stelle findet, wurde 1924 errichtet. Die einst namengebende Kugel an ihrer Spitze wurde zwischenzeitlich allerdings durch zwei runde Scheiben ersetzt. Sie hat zwar ihre Bedeutung als Seezeichen verloren, als Besuchermagnet und Wahrzeichen der Stadt Cuxhaven dient sie jedoch immer noch.
Seit 2002 kümmert sich die Stiftung Kugelbake Cuxhaven in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz um die Erhaltung und Pflege dieses Wahrzeichens. Die Stiftung unterstützte zwischen 2006 und 2014 die Instandsetzung nach einem Sturmschaden, sowie die Sanierung der Gesamtkonstruktion und die Erneuerung der Lichtanlage.
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Seezeichen aus Stahl, 1864, Förderung 2007, 2012-14, 2018
Adresse:
27472 Cuxhaven
Niedersachsen
Die Kugelbake erzählt ihre Geschichte
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