Haus Cleff ist mit Sicherheit eines der schönsten Bürgerhäuser im Bergischen Land. Es liegt im Remscheider Stadtteil Hasten, mitten im Rheinischen Schiefergebirge. Dementsprechend ist Schiefer hier ein häufig verwendeter Werkstoff, gerade bei Fachwerkbauten. Schieferfassaden dienen seit Jahrhunderten als Schutz für das Gefache an der Wetterseite. Je nach Stand und Reichtum des Hausbesitzers waren bis zu vier Seiten geschützt, wie auch am Haus Cleff. Der herrschaftliche Rokoko-Patrizierbau ist mit seiner schwarz-weiß-grünen Farbpalette typisch für die bergische Bauweise.
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Wechselvolle Geschichte
Das Haus Cleff wurde in den Jahren 1778/79 für die Kaufleute Hilger errichtet. Die Exportbeziehungen der Hilgers erstreckten sich vor allem in die Niederlande und nach Russland. Davon zeugen die beiden Wappen über den Haupteingängen des prächtigen Gebäudes. Doch schon ab 1794 schmolz mit den wirtschaftlichen Folgen der französischen Besetzung das Vermögen der Hilgers dahin - 1801 erlosch das Handelshaus. 1847 kauften die Werkzeug-Exportkaufleute Cleff das Haus und gaben ihm seinen Namen. 1927 erwarb die Stadt Remscheid das Haus Cleff für ihr Heimatmuseum. Das Glanzstück bergischer Patrizierhäuser erhielt damit eine neue, regional wichtige Aufgabe.
Repräsentativer Rokokobau
Das Haus beeindruckt auf den ersten Blick - das war wohl auch die Absicht der Bauherren. Die Gebrüder Hilger ließen sich auf einem hohen Natursteinsockel ein repräsentatives, schieferschwarzes Doppelhaus errichten. Zwei Freitreppen mit schmiedeeisernen Geländern erschließen auf der Vorderseite die beiden Hauseingänge. Die zweiflügeligen Portale sind aufwendig geschmückt. Die grünen Haustüren sind mit einem weißen Rahmen gefasst. Über den Türen sitzen Oberlichter, die ganz im Stil des Rokoko von weißem Rankenwerk durchbrochen sind. Darüber finden sich die zuvor beschriebenen Wappen der Niederlande bzw. Russlands, die - ebenfalls typisch Rokoko - von muschel- und rankenförmigen, holzgeschnitzten Ornamenten umgeben sind. Neben den Portalen gliedern gedrehte Halbsäulen in Weiß die Fassade der Vorderseite. Sie verlaufen neben den Hauseingängen senkrecht vom Sockelgeschoss bis zur Dachkante und enden in Kapitellen, die in Anlehnung an antike, korinthische Säulenköpfe gestaltet sind. Auch an den Querseiten des Hauses findet sich diese Art der Fassadengliederung durch zwei parallel verlaufende, weiße Profile, die an Halbsäulen erinnern, wieder. Auf der Rückseite des Hauses sitzen im Erdgeschoss Türen, die die Gestaltung der Haupteingänge in reduzierter Form spiegeln. Neben den Türen kragen zwei zweigeschossige Erker aus der Rückseite des Gebäudes. Die symmetrische Anlage des Hauses wird auch durch die vielfach unterteilten, weißen Sprossenfenster und ihre flankierenden grünen Fensterläden betont. Sie verteilen sich regelmäßig auf allen vier Hausseiten. Auch die Dachgauben sitzen gleichmäßig verteilt auf dem Mansarddach und lockern mit ihren weißen, verzierten Fensterumrandungen die dunkle Dachfläche auf. Auf den großen Gauben auf der Vorderseite des Hauses findet sich eingeschnitzt das Erbauungsjahr 1778. Die Deutschen Stiftung Denkmalschutz unterstützte die Generalsanierung des schönsten Hauses von Remscheid-Hasten.
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Rokokodoppelhaus in Fachwerkbauweise mit Schieferfassade, 1778/79, Förderung 2005, 2016, 2019
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