Der Münsteraner Architekt Johann Conrad Schlaun (1695-1773) erbaute von 1736-46 im Auftrag des Kölner Kurfürsts und Erzbischofs Clemens August (1700-1761) das Jagdschloss Clemenswerth in Niedersachsen. Herausragend ist vor allem die sternförmige Anlage des Schlossparks. Im Zentrum steht der zweigeschossige "Corps de logis", der als Wohntrakt einen kreuzförmigen Grundriss aufweist. Von ihm führen acht abgehende Wege sternförmig zu sieben Pavillons und einer Kapelle mit angeschlossenem Kapuzinerkloster, die zusammen einen achtstrahligen Stern um das Hauptgebäude bilden.
Prunkverliebter Fürst des Barock
Schlossherr Clemens August wurde vor allem als prunkliebender Barockfürst bekannt, der zahlreiche Schlösser bauen und umbauen ließ. Er war nie Feldherr, führte keine Angriffskriege, seine Truppen waren selbst zur Verteidigung zu schwach. Anders als seine Vorgänger investierte Clemens August auch nicht in den Bau von Festungen - der Erzbischof brauchte und verbrauchte sein Geld für Schlösser und Hofstaat nach französischem Vorbild, gab Bälle und pfiff auf den Zölibat. Sein Jagdrefugium Clemenswerth schuf sich der kunstliebende Fürst im äußersten Norden seines Herrschaftsgebiets. Hier konnte er bei festlichen Jagdvergnügen von der Politik entspannen und sich "zur geistlichen Einkehr" in seine winzige Eremitage, die "Gloriette" im Klostergarten, zurückziehen. Flankiert von zierlichen, neu gepflanzten Linden entfalten die im Achteck angeordneten Pavillons ihre ganze Klarheit und Leichtigkeit innerhalb der wunderschönen Gesamtanlage. Acht breite doppelreihige Lindenalleen laufen durch den weitläufigen Waldpark von außen auf das Ensemble zu. Die Pavillons nahmen Schlossküche, Wach- und Kavaliershäuschen sowie eine Bibliothek auf und dienten vornehmlich der Unterkunft von Gästen.
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Nach dem Tod von Clemens August im Jahr 1761 fielen Schloss und Park an die Herzöge von Arenberg. Nachdem durch den Zweiten Weltkrieg die Anlage starke Beschädigungen erlitten hatte, ging das Ensemble später in den Besitz des Landkreises über. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte die Sanierung der herrlichen Außenanlagen.
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Sternförmige Anlage mit zentralem Corps de logis, acht Pavillons und Alleen, 1736-46 von Johann Conrad Schlaun, Förderung 2006, 2008, 2015
Adresse:
Clemenswerth
49751 Sögel
Niedersachsen
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