Stiftskirche
Lübz, Mecklenburg-Vorpommern
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Stiftskirche

Im Schutze der Eldenburg, einer Burganlage der brandenburgischen Markgrafen, entstand am Ostufer der Elde bei einer Furt eine Marktansiedlung, deren Erhebung zur Stadt allerdings bis 1456 auf sich warten ließ. Unmittelbar südlich des Marktes wurde der Kirchenbau errichtet. Als fürstlicher Witwensitz erlangte die Stadt 1547 bis 1634 eine größere Bedeutung. Aus Dankbarkeit für die Rückkehr der Söhne - der Herzöge Adolf Friedrich und Hans Albrecht von Mecklenburg - aus der Verbannung gründete Herzogin Sophie 1633 ein Stift für arme Witwen. Im Gründungsbrief ist festgelegt, dass acht Witwen von Adel, vier aus dem Bürgerstand und acht arme Witwen in dem Stift ein Heim finden sollten. Nach dem Tode der Herzogin verfielen die Stiftsgebäude - Kirche und Wohnhäuser - zunehmend, erst unter Herzog Friedrich Franz II. wurde nach umfangreichen Reparaturen 1858 die Wiedereinweihung des Stiftes gefeiert. Zum Stift gehört auch die 1933 gegründete Stiftskirche, ein kleiner, quadratischer Baus, größtenteils in Fachwerkkonstruktion erbaut. Die nördliche Giebelwand besteht dagegen aus Feldstein und wird von einem Blendgiebel bekrönt. Ein kleiner Dachreiter überragt das Kirchendach. Die achtseitige Spitze wird von vier Spitzgiebeln eingefasst. Der Turm trägt die 1633 gegossene und 1858 umgegossene Glocke. Das Innere der Kirche ist einfach gehalten - an der Nordwand weist jedoch seit dem 17. Jahrhundert ein ganzfiguriges Ölgemälde auf die Gründerin des Stiftes, Herzogin Sophie. Da der Kirchenraum für die Gemeinde nicht dringend erforderlich war, befand sich das Gebäude in einem ziemlich schlechten Bauzustand. Um so erfreulicher, dass nun die Instandsetzung und zukünftige Nutzung für kirchliche und kulturelle Zwecke erreicht werden konnte. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligte sich an der Dachinstandsetzung. Die Arbeiten wurden unter Leitung des erfahrenen Architektenbüros in sehr guter Qualität ausgeführt. Auch die Fassaden und der Innenraum hat man überarbeitet, ab 2005 erfolgte die Innensanierung. Am 24. September 2006 konnte die Wiedereinweihung gefeiert werden.

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Fachwerkbau, baueinheitlich mit Stiftsgebäude, 1633, Renovierung 1858, Förderung 2003, 2005

Adresse:
19386 Lübz
Mecklenburg-Vorpommern