Alte Schule Bühl
Immenstadt, Bayern
Foto: Jonas Böck

Alte Schule Bühl

Fast abgerissen!

Fast wäre die „Alte Schule“ in Bühl am Alpsee, einem Ortsteil der bayerischen Stadt Immenstadt, abgerissen worden. Sie sollte einem modernen Neubau weichen. Doch das „historische Schatzkästchen“ wurde gerettet und mit ihm viel Originalsubstanz aus dem 19. Jahrhundert. Unter alten Teppichböden und abgetragenen zentimeterdicken Tapetenschichten sind Originaldielen und Wandbemalungen zum Vorschein gekommen. Nun muss das Denkmal dringend saniert werden – helfen Sie dabei mit Ihrer Spende!

Bitte spenden Sie für die Alte Schule!


Ein Schulsaal für bis zu 100 Schüler?

Erst 1802 wurde in Bayern die allgemeine Schulpflicht eingeführt. Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren durften (oder mussten) zur Schule. Bei vielen Eltern stieß dies zunächst nicht auf Begeisterung, wurden die Kinder doch als Arbeitskraft Zuhause gebraucht. Der kleine Wallfahrtsort Bühl bekam erst um 1865 eine Schule. Das Schulgebäude wurde zentral neben drei Kapellenbauten auf dem Grundstück des Benefiziums Bühl – ein mit Einkommen und teils auch Landschenkung verbundenes Kirchenamt – errichtet, die Schulbildung lag damals in Bayern grundsätzlich in der Hand der Geistlichkeit.

Laut den historischen Bauunterlagen passten zur Erbauungszeit 90 bis 100 Schüler in den großen Schulsaal, das sogenannte „Lehrzimmer“ hatte eine Größe von 60 Quadratmetern. Ob damals wirklich so viele Kinder und Jugendliche gleichzeitig in dem einen Saal unterrichtet wurden, muss aber offenbleiben. 1895 musste das Schulgebäude nach einem Brand umfassend umgebaut und saniert werden, 1914 wurde es aufgrund der gestiegenen Schülerzahlen erweitert. Den alten Schulsaal hat man zu einer Wohnung für den Hilfslehrer umgebaut, im neuen Erweiterungsbau entstanden zwei Schulsäle. Der untere Schulsaal war für die Kleinen, im obersten Schulsaal wurden die Klassen fünf bis acht unterrichtet. Beide Säle sind jeweils 3,50 Meter hoch!

Bei der Alten Schule handelt es sich um ein Blockhaus mit Giebel in Ostrichtung, der Balkonanbau stammt aus der Zeit um 1890. Es ist fast der gesamte Bestand an Türen und Fenstern in der Originalausstattung erhalten. Auch das Jugendstiltreppenhaus sowie wertige Holz- und Parkettböden und Wandmalereien stammen aus der Bauzeit und zeigen, wie viel den Menschen ihre Schule wert war. Bis 1972 wurde die Schule als Ort der Bildung genutzt.

Eine zweite Rettung für die Alte Schule – mit Ihrer Hilfe!

Das Gebäude stand lange leer, ein umstrittenes Gutachten stufte es als einsturzgefährdet ein. Dem war nicht so, inzwischen konnte der drohende Abriss der Alten Schule verhindert werden. Die Liste der Dinge, die bis zu einer Wiedereröffnung als neues Dorfzentrum getan werden müssen, ist lang. Die Westfassade muss erneuert, die historischen Bauteile müssen überarbeitet, die neueren Einbauten demontiert und zurückgebaut und die Stützen eingebaut werden. Mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz soll die Gesamtsanierung 2024 beginnen. Helfen Sie mit Ihrer Spende, die Alte Schule zu erhalten!

Zweigeschossiger, verschindelter Satteldachbau, 1865 errichtet und 1895 nach einem Brand instandgesetzt, Förderung 2024.

Adresse:
Kirchsteige
87509 Immenstadt
Bayern