Deutsches Rotes Kreuz-Kliniken
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, Berlin
(c) Alexander Obst

Deutsches Rotes Kreuz-Kliniken

Orientierungspunkt im Klinikalltag

Schon von weitem ist der Uhrturm auf dem Gelände der DRK-Klinik in Berlin-Charlottenburg zu sehen. Er fällt auf - nicht nur wegen seiner Höhe, sondern auch weil er zwischen all den anderen, backsteinroten Klinikbauten hellgelb verputzt ist. Auf dem weitläufigen Klinikgelände dient er als wichtiger Orientierungspunkt. Anfang des 20. Jahrhunderts war das Krankenhaus up to date - gerade war es nach den neuesten Erkenntnissen und Leitlinien gebaut worden.

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Patienten in Pavillons voneinander getrennt

1883 war die gesetzliche Krankenversicherung verabschiedet worden, so dass immer mehr Krankenhäuser gebaut wurden. Die Kliniken in Charlottenburg wurden ab 1895 geplant, ab 1901 errichtet und 1912-16 noch einmal erweitert. Das Gesamtensemble der Kliniken vermittelt heute noch ein klares Bild, wie im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert Krankenhäuser angelegt waren. Damals schritt nicht nur die Technisierung voran, auch die Medizin vollzog einen Wandel. Einer der Gründe hierfür war ein viel beachtetes Buch von Florence Nightingale: In "Notes on hospitals" hatte sie 1859 zusammengefasst, dass es für die Genesung der Patienten hinderlich sei, sie mit verschiedensten Krankheiten in engen Räumen einzuschließen. Zudem vermuteten damals viele Mediziner, dass der Mangel an frischer Luft und Licht Ursache für Infektionen wie das Wundfieber sei. Man begann, die Erkenntnisse beim Bau von Krankenhäusern zu berücksichtigen und errichtete neue Kliniken in der sogenannten Pavillon-Bauweise, also mit unterschiedlichen Häusern, die eine Unterbringung der Patienten nach Krankheiten getrennt ermöglichte. So auch in Charlottenburg. Die Architekten gruppierten hier die dreistöckigen Pavillons, hufeisenförmig um einen großzügig angelegten Park. Dieser erfreut auch heute noch die Genesenden mit frischer Luft und einer heilsamen Atmosphäre.

Wahrzeichen in Not

Die Backsteingebäude auf dem Parkgelände mit den roten Ziegeldächern, die mit kleinen Türmchen abschließen, prägen das Bild von Charlottenburg. Als Solitär fällt besonders das verputzte Lehrgebäude mit dem weithin sichtbaren Uhrturm auf, das als "Kassenpatientenhaus" 1914 entstanden ist. Der verputzte Turmschaft wird von einem hölzernen Turmkopf bekrönt. Gedeckt ist das geschichtsträchtige Wahrzeichen mit einem Schieferdach. Mit 2017 zur Verfügung gestellten Mitteln förderte die Stiftung die Sanierung des Uhrturms.

Ensemble aus neubarocken Backsteinbauten, 1901-04, mehrfach erweitert, Uhrturm von 1914, Förderung 2017

Adresse:
Spandauer Damm
14050 Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Berlin