Dorfkirche

Romanische Pracht an romantischem Ort

Wir befinden uns an einem der schönsten Flecken Deutschlands - im romantischen Tal der Unstrut. Hier wächst Wein an Hängen, die von Burgen und Schlössern bekrönt werden, während sich das ruhige Wasser der Unstrut in Richtung Saale dahinschlängelt - fürwahr ein Wanderparadies. Burgscheidungen war schon früh besiedelt. Die Spuren auf dem Burgberg hoch über dem Ort weisen auf eine Zeit um 3000 v. Chr. hin. In einem um 990 entstandenen Verzeichnis des Zehnten des Klosters Hersfeld wurde (Burg-)Scheidungen als Ort Scidinge urkundlich erwähnt. Seit 1371 wurde der Ort Scheidingen Borkschidingen (Burgscheidungen) genannt. Der gleichnamige Nachbarort Scheidingen, auf der anderen Seite der Unstrut gelegen, wurde schon ab 1294 Kirchschidingen (Kirchscheidungen) genannt.

Ein wahres Schmuckkästchen

Die Dorfkirche von Burgscheidungen, ein Bruchstein-Saalbau mit Westquerturm, eingezogenem Chor und dreiseitigem Ostschluss stammt im Ursprung noch aus spätromanischer Zeit. Aus dieser ersten Bauphase hat sich das Untergeschoß des Turms erhalten, in dem noch einige vermauerte romanische Fensteröffnungen sowie die Portalöffnung zu erkennen sind.

Anfang des 18. Jahrhunderts herrlich barock umgebaut

Vermutlich von 1723-1728 erfolgte im Auftrag Levin von der Schulenburgs ein Umbau; der Turm erhielt ein neues Glockengeschoß und einen schlanken Spitzhelm, ebenso wurde das Schiff barock überformt. Die Planungsunterlagen befinden sich noch heute im Staatsarchiv Magdeburg. Aus dieser Zeit stammen Altar, Taufstein, Orgel, Hufeisenempore, Patronatsloge und die flache Muldendecke. Zur wertvollen Innenausstattung zählen noch die Kanzel und vor allem die vier Steinepitaphien der Familie von Wiehe aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts.

Oft hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Sanierung dieses „romanisch-barocken Schmuckkästchens“ über die Jahre gefördert, nämlich 1998/99, 2002/03 und 2006.