Ehem. Gut Borstel

Das Herrenhaus Borstel ist als Backsteinbau 1747/48 errichtet worden. Sein Architekt ist nach wie vor unbekannt. Es wird vermutet, dass es sich um J.C. Böhme handelt, der das Gebäude für Friedrich von Buchenwaldt erbaute. Das zweigeschossige Gebäude erhebt sich in voller Breite über einem Kellersockel aus Granit und wird von einem großen Walmdach abgeschlossen. Die Hoffront spannt sich zwischen zwei polygonalen Pavillonausbauten. Anstelle des üblichen Mittelrisalits betonen Kolossalpilaster toskanischer Ordnung den Eingang in besonderer Weise. Zur künstlerischen Qualität des Baus kommt die handwerkliche Qualität der Steinmetze und Stuckateure hinzu. Ein Sandsteinrahmen fasst Portal und Fenster zusammen. Er ist im Segmentgiebelfeld mit üppigen Rocaillen und dem Allianzwappen der von Buchwaldt/von Holstein bekrönt. Eine Freitreppe führt in den Garten. Die hohen, zweiteiligen Saalfenster werden mit einer Sandsteinrahmung zusammengefasst, die üppig skulptiert ist. Über dem mittleren Giebel findet man das Monogramm des Bauherrn. An dem Gutshaus wurde die praktische Raumaufteilung einer "maison de plaisance" mit querovalen beziehungsweise oktogonalen Hauptsalons, platzsparenden kleinen Treppen und Domestikenfluren in der Hausmitte realisiert. Die üppige, raumfeste Ausstattung der Säle in barocker bis klassizistischer Manier ist weitgehend erhalten. Zusammen mit der Allee und dem Park stellt das Herrenhaus eines der wichtigsten Gesamtkunstwerke in der Schleswig-Holsteinischen Herrenhauslandschaft dar. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz war im Jahr 2003 an den Restaurierungsarbeiten beteiligt.

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Stattlicher Backsteinbau in schlichten Rokoko-Formen, 1748-51, Förderung 2003

Adresse:
Parkallee
23845 Borstel
Schleswig-Holstein