Der Epiphaniaskirche in Mannheim/Feudenheim drohte der Abriss, nachdem 2014 ein Schadensgutachten den Sanierungsaufwand mit mindestens zwei Millionen Euro bezifferte. Es regte sich massiver Protest innerhalb der Bevölkerung, zwei Vereine zur Rettung der nicht einmal sechzig Jahre alten Kirche entstanden. 2017/2018 wurde die Kirche saniert und damit gerettet – auch dank der Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.
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Moderner Kirchbau
Von 1963 bis 1965 entstand die Epiphaniaskirche am nordwestlichen Ortsrand von Feudenheim, einem östlichen Stadtteil von Mannheim. Weil die evangelische Kirchgemeinde wuchs, plante man schon in den 1930er Jahren einen Neubau. Der 1939 ausgelobte Wettbewerb blieb durch den Zweiten Weltkrieg ergebnislos, den zweiten Wettbewerb 1955 gewannen zwei Architekten aus Mannheim mit einem modernen, schlichten Entwurf.
Die Architekten Albrecht Lange und Hans Mitzlaff schufen einen Skelettbau aus Stahlbeton, einen großen, flachgedeckten Kubus über quadratischem Grundriss. Die Nord-, Ost- und Westwand sind mit gelbem Backstein verkleidet, während die Südwand in eine verglaste Betonwabenfläche aufgelöst ist. Westlich vorgelagert ist ein freistehender betonsichtiger Glockenturm. Der quadratische Zentralraum wird durch vier schlanke Betonpfeiler vor der Ost- und Westwand in ein dominierend breites Mittelschiff und zwei sehr schmale Seitenschiffe gegliedert. Nur durch die Farbglassteine der Altarwand kommt Licht in die sonst fensterlose Kirche.
„Die Epiphaniaskirche ist ein signifikantes Beispiel für den hohen Anspruch bei Planung und Realisierung eines Kirchenbaus der Nachkriegszeit... Von der Großform bis ins Detail ist sie ein konsequent durchkonstruiertes Bauwerk, bei dem sich sachlich-funktionale Architekturnormen mit gestalterischen Elementen wirkungsvoll zum harmonischen Ganzen verbunden sind“, so in der Denkmalbegründung des Landesdenkmalamtes. Seit 2008 ist die Epiphaniaskirche ein Kulturdenkmal.
Massive Betonschäden
In Deutschland gibt es nur sechs Epiphanias-Kirchen, alle aus der gleichen Erbauungszeit und ähnlich modern gestaltet. Der Name beschreibt den Anspruch: Orientierung auf Jesus Christus in seinen vielfältigen Erscheinungsformen – Epiphanien.
2018 konnte der erfolgreiche Abschluss der Sanierungsarbeiten gefeiert werden. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte bei der Beseitigung der Betonschäden am Glockenturm sowie der Sanierung der Glockenjoche und der Glockenstube. Auch die Treppen, Gitter und Absturzsicherungen wurden instandgesetzt, was eine Weiternutzung der Kirche ermöglicht.
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zwischen 1963 und 1965 nach Plänen von Albrecht Lange und Hans Mitzlaff erbaut, Förderung 2018
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