GEDOK-Haus
Stuttgart, Baden-Württemberg

GEDOK-Haus

Ob Musik, Literatur, Tanz, Bildende, Darstellende oder Angewandte Kunst – im GEDOK-Haus finden alle Gattungen ein Zuhause. Der Verein (Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstförderer e.V.) wurde 1926 von der deutschen Jüdin Ida Dehmel mit dem Ziel, die Lebens- und Arbeitssituation von deutschen und österreichischen Künstlerinnen zu verbessern, in Hamburg gegründet. Der Verband, dem rund 3.600 Mitglieder angehören, gilt in Europa als eines der ältesten und größten Netzwerke für Künstlerinnen aller Gattungen. In den folgenden Jahren entstanden zahlreiche Ortsgruppen, unter anderem auch die in Stuttgart. Doch schon nach kurzer Zeit musste die Arbeit des Vereins eingestellt werden, weil Dehmel Jüdin war. Die Stuttgarter GEDOK nahm 1946 als erste Gruppe wieder ihre Arbeit auf. Die damalige Vorsitzende Elle Hoffmann setzte sich anschließend für den Bau eines Wohn- und Atelierhauses ein – das einzige in Deutschland und Österreich. Entworfen wurde das Haus von der Architektin Grit Bauer-Revellio. Weil in der Nachkriegszeit Baustoffe und Gelder knapp waren, musste der Wohnungsbau damals funktionell und kostensparend sein. Auch beim GEDOK-Haus lautete die Vorgabe, mit den geringsten Mitteln die größtmögliche Funktionalität zu erzielen. Bauer-Revellio erfüllte dies mit einer soliden und klaren Konstruktion, die 1959 den Paul-Bonatz-Preis für Wohnbauten erhielt. Neben 27 lichtdurchfluteten Wohnateliers finden sich hier ein Ausstellungs- sowie ein Ballettsaal. Bis heute leben und arbeiten dort rund 20 GEDOK-Künstlerinnen jeglichen Alters und aus allen künstlerischen Sparten in einem anregenden und interdisziplinären Umfeld. Vor einigen Jahren wurde am Wohn-und Atelierhaus der GEDOK ein innovatives Restaurierungskonzept umgesetzt. Bei einer Fassadensanierung wurde festgestellt, dass die Fenster Schäden an den Holzrahmen aufwiesen. Anstatt die Fenster jedoch auszutauschen, wurden diese nach den heutigen energetischen Anforderungen wiederhergestellt. Die vorhandenen inneren Einfachscheiben wurden gegen besonders dünnes Isolierglas ausgetauscht. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte diese Maßnahme finanziell.

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Fünfgeschossiger Betonskelettbau, 1954 von Grit Bauer-Revellio, Förderung 2011, 2015

Adresse:
Hölderlinstr.
70174 Stuttgart
Baden-Württemberg