Gutskapelle

Im kleinen Ort Reuden ließ 1729 der Appellationsrat Borcke, Erb-, Lehns- und Gerichtsherr des in Dresden residierenden Kurfürsten August des Starken, eine Gutskapelle errichten. In den für Brandenburg einmaligen Formen des Dresdner Barock sollte sie auf einem kleinen Hügel gegenüber seinem Gutshaus entstehen: ein verputzter quadratischer Zentralbau, dessen hohe Laterne sich, von vier Eckrisaliten umgeben, über einem zentralen Zeltdach erhebt. Reuden lag zu DDR-Zeiten in einem so genannten Bergbauschutzgebiet, und da man erwartete, dass der Ort in absehbarer Zeit dem Braunkohle-Tagebau zum Opfer fallen würde, wurden Gelder für notwendige Sanierungen nicht bewilligt. So verfiel die Gutskapelle und war schließlich so durchfeuchtet, dass von ihrer einstigen barocken Ausstattung nicht viel mehr als der eindrucksvolle Kanzelaltar erhalten blieb. Mit dem durch die Wiedervereinigung herbeigeführten Ende der Kohleförderung um Calau war Reuden vor den Schaufelbaggern gerettet, doch für die Kirche schien es damals schon zu spät. Die engagierte Pfarrerin des Ortes ließ sich allerdings nicht beirren, gründete 1997 einen Förderverein und beantragte Fördermittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die zur Erhaltung der Gutskapelle beitragen konnte. Nun, da der Bau selbst gesichert ist, widmet sich der Förderverein der Restaurierung des wertvollen Altars.

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Barocker Zentralbau, 1729, Förderung 1997-99

Adresse:
03205 Calau
Brandenburg