Herrenhaus Farve

Das Herrenhaus Farve, zu Gut Farve gehörend, wurde auf den Resten der 1480 durch König Christian I. von Dänemark zerstörten Pogwisch-Burg errichtet. Es ist über die Jahrhunderte gewachsen und wurde stetig erweitert. Heute zeigt es sich als geschlossene Vierflügelanlage, die im Wesentlichen von dem 1837 von Ernst Reventlow vorgenommenen Umbau bestimmt wird. Reventlow gestaltete vor allem den Ostflügel in Formen der von England beeinflussten romantischen Neugotik um. Die im Kern mittelalterliche Burg wird ergänzt durch einen nach 1840 entstandenen Nordflügel mit der Hofeinfahrt und einer kleinen Wendelstiege im Nordwesten. Ein weiterer Turm im Südosten entstand zusammen mit dem Ausbau des Westflügels im 16. Jahrhundert. Aus dieser Zeit stammen auch zwei Renaissanceportale im Hof, die tonnengewölbte Küche und das Kellergeschoss des Turms. Der Südflügel über weit gespannten Tonnengewölben im Keller ist wohl Ende des 16. Jahrhunderts entstanden, das Portal ist in das Jahr 1697 datiert. Der Reitstall, ein eingeschossiger Backsteinbau von sieben Achsen, entstand 1703. Die Hoffront ist durch Backsteinpilaster im Wechsel mit zarten Fensterrahmungen gegliedert. 1828 erhielt die Gutsanlage eine Windmühle, genauer gesagt einen Erdholländer mit Zwickstell. 1937 ging das Gut Farve samt Herrenhaus in Privatbesitz über. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat sich im Jahr 1999 an der Restaurierung der Fenster und Terrassentüren vom Herrenhaus Farve beteiligt.