Kath. Pfarrkirche Maria Königin
Saarbrücken, Saarland

Kath. Pfarrkirche Maria Königin

Moderne Formen zur Verehrung Mariens

Am Festtag Maria Königin, dem 31. Mai 1956, wurde der Grundstein für diesen ungewöhnlichen Kirchenbau des Kölner Architekten Rudolf Schwarz gelegt. Der damalige Seelsorger der Gemeinde wünschte sich ausdrücklich einen Bezug des Baus zur Verehrung Mariens. Aus zwei sich kreuzenden Ellipsen konstruierte der Architekt einen Grundriss, der einem lateinischen Kreuz ähnelt und zugleich an eine Kleeblatt- oder Blütenform erinnert. Die mächtigen, gekurvten Außenmauern aus rotem Sandstein ragen 20 Meter hoch auf. Zwischen die geschlossenen Steinmassen spannte der Architekt großzügige Fensterflächen. Sie schwingen vom Boden bis zur Dachtraufe aus, als wollten sie den Raum zum Himmel öffnen – wie ein Kelch oder wie eine mystische Rose. Die Fenster mit Rahmen aus Stahlbeton schuf Wilhelm Buschulte 1963/64. Rudolf Schwarz, der nicht nur Architektur, sondern auch katholische Theologie studiert hatte, verstand diese Baugestalt als Sinnbild der unbefleckten Empfängnis.

Der 1897 geborene Rudolf Schwarz gilt als einer der bedeutendsten Kirchenbaumeister der Nachkriegszeit. Wie Le Corbusier oder Gottfried Böhm dachte er intensiv über neue Formen für sakrale Räume nach: liturgisch funktional und architektonisch klar, kompromisslos modern und zugleich spirituell. So wie bei seinem späten Meisterwerk Maria Königin.

Aber auch an modernen Materialien wie Stahlbeton nagt der Verfall. Selbst mit bloßem Auge konnte man sehen, wie an den Umrahmungen der großflächigen Fenster der Beton abplatzte. Eindringende Nässe hat die Oberfläche regelrecht aufgesprengt. 2013 bis 2015 stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz Mittel für die Instandsetzung des qualitätvollen Bauwerks zur Verfügung.

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Betonskelettbau über kreuzförmigem Grundriss mit rotem Sandsteinmauerwerk, 1954-59 von Rudolf Schwarz, Förderung 2013-15

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66121 Saarbrücken
Saarland