Kleingartenanlage Römerstadt II
Frankfurt, Hessen
Foto: Katharina Rohloff, ernst-may-gesellschaft e.V., Frankfurt am Main

Kleingartenanlage Römerstadt II

Selbstversorgergärten für Arbeiter im Neuen Frankfurt

Licht, Luft, Sonne und Stadtgrün war das Credo des Neuen Frankfurts, einem Stadtplanungsprogramm, das vor allem zur Beseitigung der akuten Wohnungsnot ins Leben gerufen wurde. In Anlehnung an die Englische Gartenstadtbewegung wurde 1927 unter des Leitung des Stadtrats Ernst May in der Siedlung Römerstadt II auch eine Kleingartenanlage mit Selbstversorgergärten für die Mieter der Wohnblöcke errichtet. Eine der Gartenlauben, von keiner Geringeren entworfen als Margarete Schütte-Lihotzky, der Erfinderin der Einbauküche, ist noch fast original erhalten. Doch braucht sie dringend Unterstützung: Fensterscheiben müssen ersetzt, Holzteile überarbeitet und das Dach erneuert werden! Helfen Sie mit Ihrer Spende an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, das Gartenhäuschen zu retten!

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Maximale Möglichkeiten auf minimalem Raum

In den 1920er Jahren wollte man mit dem Wohnungsbauprogramm erschwingliche und lebenswerte Wohnungen für die vielen neuen Arbeiter erstellen, die in die prosperierende Großstadt Frankfurt zogen. Die normierte Bauweise senkte durch eine einheitliche Planung und gleiche Bauteile die Kosten. Zudem sollten die Wohnungen „praktisch“ und schön gestaltet sein. So hatte die Architektin Margarete Schütte-Lihotzky in der Abteilung Typisierung des Hochbauamts die „Frankfurter Küche“ entwickelt – den ersten Prototyp der heutigen Einbauküche, der international Beachtung fand. In der Folge wurde sie damit betraut, nach denselben Grundsätzen eine einheitliche Gartenlaube für die Kleingartenanlage Römerstadt zu entwerfen. Diese sollte nicht nur der Unterbringung von Werkzeug, sondern auch dem Schutz und der Erholung der Gartenbesitzer dienen.

Auf knapp vier Quadratmetern waren eine Schlafgelegenheit, ein Werkzeugschrank, eine Fahrradkammer und eine überdeckte Terrasse untergebracht. In den originalen Plänen finden sich neben der Schlafbank ein Tisch, ein Hocker und ein Regal. Die Gartenhäuschen standen jeweils auf 270 Quadratmeter großen Parzellen, die einen maximalen Ertrag von Obst und Gemüse möglich machen sollten. Das unscheinbare Häuschen ist von hohem sozial- und stadtgeschichtlichen Wert und offenbart seine Besonderheit erst auf den zweiten Blick: Die Gartenlaube ist Zeugnis einer bedeutenden Neuerung im standardisierten Bauwesen, ihr Garten ein Zeichen für gesellschaftlichen Wandel in der städtischen Lebensmittelversorgung.

Wiederherstellung als Musterbeispiel

In der Kleingartenanlage steht die Laube auf Parzelle 16, die heute beispielhaft zeigt, wie die Kleingärten damals angelegt waren. Ihr nicht originales sanierungsbedürftiges Dach soll entfernt werden, damit sie ihr ursprüngliches Pyramidendach wieder erhalten kann. Stark verwitterte Farben möchte man wiederherstellen, den originalen Holzboden freilegen und Fensterscheiben und fehlende Fensterläden ersetzen. Helfen Sie mit Ihrer Spende an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, das städtebauliche Zeugnis des Neuen Frankfurt zu erhalten!

Kleingartenanlage von 1927, Gartenlaube von Margarete Schütte-Lihotzky entworfen, Förderung 2023.

Adresse:
In der Römerstadt
60439 Frankfurt
Hessen