Ein Denkmal der Nachkriegszeit, das Bauhauskultur und internationalen Stil vereint
Früher hatten Museen schon durch ihre ausladende Größe zu beeindrucken. Nachdem aber die alte Kunsthalle von Darmstadt im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört wurde, errichtete der Architekt Theo Pabst (1905-1979) Ende der 1950er Jahre einen für seine Zeit typischen Bau: offen, schlicht und lichtdurchflutet. Ein bewusst gewählter Gegensatz zu den monumentalen Museumsbauten der Vorkriegszeit und Zeichen für den Neubeginn nach 1945.
Spenden Sie jetzt für öffentliche Bauten
Richtungsweisende Architektur in Zeiten dünner Haushaltslage
1944 fiel die alte 1889 erbaute Kunsthalle am Rheintor im Bombenhagel der Alliierten. 1954 wurde ein Wettbewerb zum Neubau der Kunsthalle mit folgenden Vorgaben ausgeschrieben: Das Gebäude sollte zwei Ausstellungshallen von 65 qm und 200 qm, einen Sitzungssaal und eine Empfangshalle aufweisen. In der Haupthalle musste mittels Oberlichtern für die blendfreie Beleuchtung von Gemälden und Grafiken gesorgt werden. Für Ausstellungen von Plastiken sollte Seitenlicht einfallen. Bei den Außenanlagen waren Wasserbecken sowie Raum und Wände zum Aufstellen von Plastiken gewünscht. Der Architekt Theo Pabst gewann den Wettbewerb. Aufgrund des begrenzten Finanzvolumens konnten bei der Umsetzung ab 1956 einige Anbauten auf der Rückseite nur baulich vorbereitet werden.
Einweihung 1957
Die neue Kunsthalle zeigte sich bei ihrer Einweihung 1957 als schlichter Kubus mit mittigem, rechteckigen Saal, den eine opake Glasdecke unter einem gläsernen Satteldach überspannte, einem kleineren Saal für Plastiken im Westen und einem Servicetrakt. 1963-1964 wurde der Portikus des nördlichen Rheintors, der schon im Gebäude der alten Kunsthalle integriert war, vor der Kunsthalle an der Rheinstraße wieder aufgebaut. Die Kunsthalle wurde nach Pabsts Entwurf nach Norden erweitert. 1986/1987 erhielt die Kunsthalle nach den Plänen des Architekten Hans-Henning Heinz im Norden einen zweiten Erweiterungsbau, der sich an dem Kubus, den Maßen und Materialien des Ursprungsbaus orientierte. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte die Sanierung der Kunsthalle Darmstadt, eines der ersten Ausstellungsgebäude, die nach 1945 entstanden.
Um die Denkmale auf dieser Google Maps-Karte anzuzeigen, ist eine Einwilligung bzw. Veränderung in Ihren Datenschutzeinstellungen erforderlich.
Kubus im Stil der klassischen Moderne, 1957 nach Plänen von Theo Pabst, 1665 erweitert, Förderung 2015
Adresse:
Steubenplatz
64293 Darmstadt
Hessen
Hinweis zu Cookies
Unsere Webseite verwendet Tracking-Technologien (wie Cookies) und eingebundene externe Inhalte. Diese dienen dazu, unsere Website für Sie attraktiver zu gestalten oder zu verbessern, z. B. indem wir Webseiten-Besuche statistisch erfassen, Reichweiten messen und auswerten können. Diese externen Dienste können ggf. die Daten auch für eigene Zwecke verarbeiten und mit anderen Daten zusammenführen. Das Einverständnis in die Verwendung dieser Dienste können Sie hier geben. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung – Ihre persönlichen Einstellungen können Sie jederzeit aktualisieren oder widerrufen.