Scheepers' Haus - Ein Haus der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Eine Hofanlage mit wechselvoller Geschichte

Wer in Königslutter in Niedersachsen den Kaiserdom besucht ist nur noch einen kleinen Spaziergang vom Scheepers' Haus, ein Haus der Deutschen Stiftung Denkmalschutz entfernt. Die ehemalige Schlachterei, die leider langsam verfällt, ist eine Hofanlage mit einer Geschichte voller Wechsel und Verwandlungen. Eine Gruppe Jugendlicher, die sich mit Projekten in Ostfalen befasst und zu der Jugendbauhütte Niedersachsen gehört, saniert gemeinsam mit einem Fachanleiter und versierten Handwerkern denkmalgerecht das außergewöhnliche Haus. Unterstützen auch Sie den Erhalt!

Ein Kleinod in Königslutter

Bereits 1549 wurde die Anlage als Hofstelle im Erbregister erwähnt. Durch Ankauf von Ländereien vergrößerte sich der Grundbesitz über die Jahre und wurde fortan als Ackerhof und nach einem Besitzerwechsel als Erbgut bezeichnet. Ende des 17. Jahrhunderts findet man die Bezeichnung Meierhof und zu Beginn des 18. Jahrhunderts gibt es den Hinweis auf den Abriss des Meierhauses. Mitte des 18. Jahrhundert hat es einen erneuten Besitzerwechsel gegeben, das ist der Zeitraum, in den der Bau des heutigen Wohnhauses datiert wird. Aus dieser Zeit ist die originale Ausstattung aus gestalteten Kacheln, Aufhängevorrichtungen und einer Holzkassettendecke des Ladeneinbau im nördlichen Teil des Wohnhauses unverändert erhalten. Das 2-geschossige traufständige Wohnhaus mit dem südlich angrenzenden Nebengebäude mit Tordurchfahrt schließt die Hoffläche zur Straße hin ab. Es weist im Erdgeschoss ein massives Kalksteinmauerwerk mit einfach gestalteten Fenstergewänden und im Obergeschoss Fachwerk mit verputzten Gefachen auf. Das Satteldach ist mit roten Linkskrempern gedeckt, straßenseitig gibt es ein Zwerchhaus, rückwärtig zwei Fledermausgauben. Das straßenseitige Nebengebäude aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhundert besitzt ebenfalls ein massives Erdgeschoss aus Kalksteinmauerwerk und ein vermutlich jüngeres Fachwerk-Obergeschoss, dem wohl zeitlich auch die Durchfahrt zuzuordnen ist. Das Satteldach ist ebenfalls mit Linkskrempern gedeckt. Im Hof befinden sich weitere kleine Nebengebäude und eine Pflasterung aus Kalkstein.

Denkmalgerechter Erhalt

Eine gewerbepolizeiliche Genehmigung aus dem Jahr 1948, ausgestellt vom Landkreis Helmstedt, dokumentiert noch die Nutzung als Rossschlachterei, im Jahr 1952 findet eine Neueröffnung als Rind- und Schweineschlachterei statt, die vermutlich noch in den 50er Jahren wieder eingestellt wurde. Im Mai 2013 endete dann auch endgültig die Nutzung des Wohnhauses. Das Scheepers' Haus, früher die "Villa Romantica", soll nun denkmalgerecht saniert werden, damit es erhalten werden und noch lange seine Geschichten erzählen kann. Im Untergeschoss soll außerdem eine Tourist-Information für den Kaiserdom eingerichtet werden.