Schrotholzkirche
Wespen, Sachsen-Anhalt

Schrotholzkirche

Im kleinen Bördedorf Wespen befindet sich die einzige Schindelgedeckte Schrotholzkirche Deutschlands. Diese Bautechnik – gekennzeichnet durch die Verwendung von grob behauenem Holz – wurde vor allem in Schlesien angewandt. Dass eine solche Kirche mitten in Sachsen-Anhalt zu finden ist, lässt sich auf den Dreißigjährigen Krieg zurückführen. Das Örtchen Wespen war von seinen Bewohnern verlassen worden und verfiel zunehmend. Regent Herzog August setzte sich dafür ein, dass böhmische Glaubensflüchtlinge das Dorf besiedelten. Die neuen Bewohner errichteten schließlich von 1687-89 die Kirche, auf einem kleinen Hügel mitten im Dorf. Der rechteckige Blockbau hat einen eingezogenen polygonalen Ostschluss, mit einem über dem Westgiebel verbretterten Dachtürmchen. Bereits im 18. und 19. Jahrhundert fanden Sanierungsarbeiten an der Kirche statt. Es gab auch Pläne für einen Neubau, die aber nie umgesetzt wurden. Auch nachdem der Bau durch Fliegerangriffe 1941 erheblich beschädigt war, wurde das ursprüngliche Gebäude wiederhergestellt. 1968 wurde die Kirche erneut saniert, doch der Zementputz wurde zu dicht aufgetragen, was zur Bildung von Hausschwamm führte. Dies und Beschädigungen am westlichen Sockel führten dazu, dass die Kirche 1986 gesperrt werden musste. Der drohende Einsturz konnte durch ein Notsicherungsprogramm der Deutschen Stiftung Denkmalschutz verhindert werden. Von 1991 bis 1996 beteiligte sich die Stiftung an den erforderlichen Maßnahmen und so konnte die Kirche Ende Juni 1997 wieder ihrer Bestimmung übergeben werden.

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Kleiner Blockholzbau mit eingezogenem Chorpolygon, 1687, Förderung 1991-93, 1995/96, 2009

Adresse:
39249 Wespen
Sachsen-Anhalt