St. Katharinen Kirche
Trent, Mecklenburg-Vorpommern
Foto: Elisabeth Lassen

St. Katharinen Kirche

Ältestes Sakralbauwerk Rügens

Die St. Katharinen-Kirche in Trent auf Rügen gilt als ältestes Sakralbauwerk der Insel. Das Gotteshaus – wahrscheinlich ein Vorgängerbau – wird 1318 erstmals erwähnt. Das „Roskilder Matrikel“, ein dänisches Abgabenverzeichnis für den Bischof, bezeichnet die Kirchengemeinde als „ecclesia in Thorente“, die Kirche von Trent. Der älteste noch erhaltene Teil der Kirche ist der um das Jahr 1400 errichtete Chor. Die dreischiffige Kirche ist für ein kleines Dorf imposant – helfen Sie mit Ihrer Spende bei der Gesamtsanierung!

Spenden Sie für die St. Katharinen Kirche!


Auf dem Weg – die Wegekirche

Schon seit Jahrhunderten kommen viele Reisende an St. Katharinen vorbei – die evangelische Kirche liegt am nordwestlichen Rügener Landweg, der alten Heringsstraße, der zum Heringshandelsplatz Vitt auf Wittow führte. Ob Heringshändler, Pilger, Mönche oder Touristen, sie dient heute wie damals als wichtiger Ankerpunkt in der Kulturlandschaft. Das Gotteshaus gilt heute als „Oase der Ruhe“ inmitten eines touristisch gut erschlossenen Gebietes. Auf der Durchreise soll sie als „Wegekirche“ zum Verweilen einladen. Dabei knüpft sie an das skandinavische Konzept der Wegekirchen („Tiekirkko“) an, bei dem die Gotteshäuser in den Sommermonaten an mindestens 5 Tagen die Woche geöffnet sind, um die zahlreichen Urlauber zu empfangen.

Die St. Katharinen-Kirche erhebt sich etwas schwerfällig auf einem Hügel und wurde auf einem Feldsteinfundament errichtet. Auch die unteren Mauerschichten bestehen aus Feldstein. Backsteingotische Leichtigkeit und Lichtheit ist hier nicht zu finden, sondern ein gedrungener Kirchenbau mit niedrigem Turm und ungewöhnlichem Turmaufsatz. Der um 1400 errichtete Chor ist der älteste Teil der Kirche. Eine Nordwand aus dem beginnenden 15. Jahrhundert ist noch erhalten und gehört zum damaligen, vermutlich einschiffigen Langhaus. Das jetzige Langhaus ist dreischiffig und stammt vom Ende des 15. Jahrhunderts.

Die für Dorfkirchen ungewöhnliche Größe und die qualitätsvolle Ausstattung verdankt sie der zentralen Lage und den Patronatsbeziehungen zu den zehn umliegenden Gütern. Trent lag auf einer viel genutzten Marienwallfahrtsroute. Die Blütezeiten der Region sind an der Kirchenbaugeschichte ablesbar. Im beginnenden 17. Jahrhundert wurden massive Strebepfeiler, die Vorhalle und die Sakristei angebaut, aus dem gleichen Jahrhundert stammt auch die Kanzel. Die untersten, aus dem Spätmittelalter stammenden Teile des Turms wurden in dieser Zeit aufgestockt und 1616 mit der auffälligen, welschen Haube versehen. Der kunstvoll geschnitzte Barockaltar stammt aus dem Jahr 1752.

Alte Wände voller Algen – bitte helfen Sie!

Mit mehreren hundert Jahren Geschichte in den Mauern wundert es nicht, dass in St. Katharinen bereits einige Sanierungen und Restaurierungen vorgenommen werden mussten. In den 1990ern fand die Generalinstandsetzung des Äußeren statt, weitere Maßnahmen im Inneren und an der Orgel, der Ausstattung, der Glocken sowie der Schallluken folgten.

Jetzt ist eine weitere Gesamtsanierung der ältesten Kirche Rügens notwendig. Auch mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz soll diese so schnell wie möglich beginnen. Durch Wanddurchfeuchtungen und Veralgungen sind Schäden am Mauerwerk entstanden, besonders am Sockelmauerwerk und den Fundamenten sind sie deutlich zu erkennen. Zur Schonung der Fassade soll Traufenpflaster – ein Schutzstreifen, der direkt an der Fassade um das Gebäude verläuft – verlegt werden und eine Überarbeitung der Dachentwässerung das weitere Eindringen von Feuchtigkeit verhindern. Helfen Sie mit Ihrer Spende bei der großen Sanierungsaufgabe!

Gedrungener Kirchenbau aus Backstein und Feldstein mit niedrigem Turm mit welscher Haube, Vorgängerbau von 1318, Um- und Anbauten im 17. Jahrhundert, Förderung 2024.

Adresse:
Dorfstr.
18569 Trent
Mecklenburg-Vorpommern