St. Pauli Bekehrung
Neukirchen, Bayern
Foto: Gerhard Hagen / DSD

St. Pauli Bekehrung

Eine Perle in Bayern

„Wie eine sorgsam gefaßte Perle leuchtet aus dem tannendunklen Hintergrund das Kirchlein von Pürgl. Auf einem Hügel sich erhebend, streckt es den hohen Giebel und das Zwiebeltürmchen keck und freundlich in den Waldhimmel.“ (Deggendorfer Heimatblätter, 1958).

Das Zitat fasst treffend zusammen, welches Bild sich dem Betrachter beim Anblick von St. Pauli Bekehrung in Pürgl offenbart. Doch dafür muss man das besondere Bauwerk erst einmal finden. St. Pauli Bekehrung steht entlegen im Bayerischen Wald und mag vielleicht auch nicht durch seine Größe hervorstechen – dafür aber umso mehr durch Qualität. Der Sakralbau zählt zu den anspruchsvollsten seiner Art. Doch das bayerische Kleinod ist in Gefahr; die spätbarocke Kirche ist stark sanierungsbedürftig. Massive Feuchtigkeit steigt auf, das Dach ist vom Schwamm und das Holz von Schädlingen befallen, die kostbare hochbarocke Ausstattung ist bedroht. Bitte helfen Sie dabei, die eindrucksvolle Kirche in Pürgl zu erhalten!

Retten Sie St. Pauli Bekehrung!


Barocke Meisterleistung

Die Zahl 1712 im Dreifaltigkeitssymbol verweist auf das Baujahr der barocken, einschiffigen Kirche. Bauherr war die Schlossherrschaft von Haggn. Die Familie ließ qualitätvolle Deckenfresken anbringen und gab aufwendige Schnitzerarbeiten für die Ausstattung in Auftrag. Es ist anzunehmen, dass die Ausstattung bis 1730 erfolgte.

Zwei halbkreisförmige Ausbuchtungen, sogenannte Konchen, geben St. Pauli Bekehrung eine charakteristische Formung und vermitteln zwischen Schiff und halbrund schließendem Chor. Hier finden der Beichtstuhl, ein hölzerner Altar sowie die Seitenaltäre Platz. Das Langschiff zählt zwei Joche.

Von besonders sorgfältiger Ausführung ist das Chorfresko, das wahrscheinlich von Joseph Anton Merz (1681-1750) stammt, einem in Niederbayern aktiven Barock- und Rokokomaler. Dargestellt sind Johannes und Paulus als Wetterheilige, schwebend über einem Erntefeld. Die Fresken sind gerahmt von Szenen aus dem Leben des heiligen Paulus, dem die Kirche in Pürgl gewidmet ist. Die Gestaltung des Innenraums folgte einem einheitlichen Konzept: Altäre und Kanzel sind in dunklem Holz gehalten und die Seitenaltäre in den Muschelkonchen einkomponiert.

Kulturdenkmal in alarmierendem Zustand

Der Sakralbau ist ein bedeutendes Kulturdenkmal – das bald nicht mehr existieren könnte. Das Gebäude ist von oben bis unten bedroht: Die Empore mit samt der kostbaren transportablen Prozessionsorgel aus dem 17. Jahrhundert hängt durch, Spalten und Risse setzen dem Mauerwerk zu, der Putz bröckelt, das Dach leidet unter einem Schwammbefall, das Holz des Dachstuhl modert und Feuchtigkeit steigt vom Boden auf. Drainagen und andere vorgenommene Reparaturarbeiten griffen bisher leider zu kurz, eine Sanierung des Dachstuhls ist unumgänglich.

Nach Jahren der Planung begann im Frühjahr 2023 die Gesamtsanierung. Dazu wurde das Inventar ausgeräumt und die Kirche begast, um Schädlinge im Holz zu entfernen. Der bereits in den 1970er-Jahren erneuerte schadhafte Sockelputz im Innenraum wird abgeschlagen. Die demontierten Altarbauten lagern derzeit in einer Werkstatt in der Nähe. Damit die Wände während der Restaurierung nicht auseinanderfallen, wurden temporäre Anker eingezogen. In den letzten Jahren war die talseitige Sakristei bereits bedenklich in Bewegung geraten.

Um die Malereien und die hölzernen Schnitzarbeiten künftig besser vor UV-Strahlen schützen zu können und die kostbare hochbarocke Ausstattung vor weiterer Zerstörung zu bewahren, ist eine spezielle Fensterverglasung notwendig. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz möchte auch in Zukunft zur Seite stehen, um vor allem die Restaurierung der imposanten Ausstattung zu ermöglichen. Dazu wird Ihre Hilfe dringend benötigt – spenden Sie für den Erhalt von St. Pauli Bekehrung!

Spätbarocker Kirchenbau aus dem 18. Jahrhundert mitt wertvollem Chorfresko von Joseph Anton Merz. Förderung 2023.

Adresse:
Pürgl
94362 Neukirchen
Bayern