Wie kaum eine andere Burg Deutschlands ist die Wartburg mit der Geschichte Deutschlands verbunden. Vieles in den mittelalterlichen Berichten zu diesem Ort bleibt bis heute sagenhaft. Sängerkrieg, Epik und Minne - die Wartburg über Eisenach in Thüringen ist eines der größten Füllhörner deutscher Legenden. Viele dieser Legenden fanden mit Martin Luther (1483-1546) ein wahres Ende. Denn als der große Reformator 1521 auf der Flucht vor dem Papst die Wartburg als Fluchtpunkt nutzen durfte, entstand ein Werk uneingeschränkter Tragweite bis in die Gegenwart: das Neue Testament aus dem Lateinischen und Griechischen ins Deutsche übersetzt - die Bibel für das ganze Volk, durch die Erfindung der Buchdruckerkunst damals überall verbreitet, bis heute der ewige Bestseller im Lande!
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Trotz Sängerkrieg nie eingenommen
Der Sage nach wurde die Wartburg 1067 gegründet. Die Landgrafen von Thüringen kontrollierten mit der Burg den Hauptzugang zum Thüringer Becken. Am Fuße der Burg, die nie eingenommen wurde, liegt die Hohe Straße, der wichtigste Handelsweg von Frankfurt über Eisenach-Erfurt in die neuen Siedlungsgebiete im Osten. Berühmt wurde die Wartburg durch den sagenhaften Sängerkrieg, der um 1206 hier stattgefunden haben soll, ein Lobgesang auf den damaligen Herrscher. Aber Sänger haben sich hier nie "bekriegt". Nachgewiesen ist, dass Landgraf Hermann I. (1155-1215) ein Förderer der Epiker und Minnesänger des hohen Mittelalters war, und dass die Wartburg damals ihre Blütezeit erlebte.
1203 dichtete hier vermutlich Wolfram von Eschenbach einen Teil des "Parzival" und auch Walther von der Vogelweide lobte das bunte Leben am Hofe. Die Erinnerung an zwei andere Bewohner wird bis heute gepflegt: Die Heilige Elisabeth von Thüringen hat einen Teil ihres Lebens hier verbracht. 1521 fand Martin Luther als Junker Jörg auf der Wartburg Zuflucht. Nach einem knappen Jahr im März 1522 verließ er sie wieder.
Wiederhergestellt im 19. Jahrhundert
Aufgrund ihrer historischen Bedeutung veranlasste der Weimarer Großherzog Carl Alexander Mitte des 19. Jahrhunderts die Wiederherstellung der Burg. Im Zuge dessen wurde die Anlage unter Leitung von Hugo von Ritgen um zahlreiche Aspekte erweitert oder bereits Bestehendes verändert. So wurde eine neue Kemenate und Torhalle erbaut und das Innere des Burggebäudes umgestaltet. Glanzvolles Kernstück blieb dabei der von Landgraf Ludwig II. (1128-1172) errichtete Palas, einer der besterhaltenen romanischen Profanbauten nördlich der Alpen und ältester Teil der Wartburg. In den Innenräumen malte Moritz von Schwind 1854/55, im Auftrag des Großherzogs Carl Theodor, sechs große Fresken mit Szenen aus dem Leben der Heiligen Elisabeth. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz förderte 1991-93 restauratorische Voruntersuchungen und die Restaurierung dieser wertvollen Schwind-Fresken.
Wartburg in Eisenach
Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
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Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
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Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
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Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
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Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Wartburg in Eisenach
Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
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