Wassermühle

Seit dem Mittelalter drehten sich rastlos die Wasserräder

„Reizend liegt die alte Mühle in des Tales Einsamkeit. Ihre Räder rasten nimmer, und die Luhe rauscht noch immer, heute wie vor alter Zeit“, heißt es in einer alten Chronik über die historische Wassermühle im Dorf Luhmühlen - heute ein Ortsteil von Salzhausen in der Lüneburger Heide. Eine Mühle gab es hier an einer Schleife des kleinen Flüsschens Luhe schon im Mittelalter. br/>

Ort des Lasters und spiritueller Erleuchtung

Im Mittelalter kreuzte die Heerstraße von Lüneburg nach Bremen an dieser Stelle die Luhe. Vermutlich legten Mönche eine Mühle an, die mehrfach verpfändet und an weltliche Besitzer verkauft wurde. Da auch Schnaps gebrannt und ausgeschenkt wurde, warnten die Pastoren der Gegend vor dem Besuch der Mühle. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Mühle gebrandschatzt, nach dem Wiederaufbau entstand ab 1764 um sie herum das Dorf Luhmühlen. Die erhaltenen Fachwerkgebäude um den Mühlenhof stammen weitgehend aus dem 19. Jahrhundert. Bis mindestens in die 1930er Jahre wurde hier Schrot gemahlen, heute dient der Mühlenhof als Seminarhof - in idyllischer Umgebung, untermalt vom Rauschen des Flüsschens.

Ein neues Holzrad mit viereinhalb Metern Durchmesser

Direkt neben einer Brücke, die über die Luhe führt, trieben einst zwei Mühlräder die Anlagen in den zu beiden Seiten des Flusses stehenden Mühlengebäuden an. Die breiten Mühlräder messen etwa viereinhalb Meter im Durchmesser und sind in ein hölzernes Gestell im Mühlenstau eingespannt. Sie bestehen aus einem Wasserarmrad aus Eichenholz und einem umlaufenden Kranz aus blechernen Wasserschaufeln. Bereits 2017 führte eine Spezialfirma umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durch. Eines der Wasserräder war jedoch in so schlechtem Zustand, dass es nicht mehr repariert werden konnte und vollständig ersetzt werden musste. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz förderte auch mithilfe von Spenden Arbeiten an der Mühle, damit die Wasserräder sich weiter drehen.