Virtuelle Denkmaldaten durch Abscannen
Ein Laserscanner kann die Oberfläche eines historischen Bauwerks oder einer archäologischen Fundstätte mit stark gebündelten Lichtstrahlen abtasten und hilft so bei der detaillierten Dokumentation von Denkmalen, ob ganze Burganlangen oder auch kleine Gegenstände, wie Keramikfunde. Aus Hunderttausenden von gemessenen Lichtimpulsen wird eine digitale Punktwolke. Sie liefert ein virtuelles Abbild des dreidimensionalen Objekts, im besten Fall auf den Punkt genau. Aus den Daten lassen sich computergestützt anschauliche 3D-Modelle oder Graustufen-Ansichten erzeugen, präzise Aufmaßdaten des Bauwerks (Längen, Durchmesser, Entfernungen) errechnen oder architektonische Pläne wie Aufrisse, Grundrisse und Schnitte durch ein Gebäude erstellen.
Das kostenintensive Equipment umfasst einen Laserscanner, einen leistungsstarken Computer und Spezialsoftware, um die extrem umfangreichen Datenmengen verarbeiten zu können. Der Scanner wird meist auf einem Stativ montiert und an verschiedenen Standorten rund um das Denkmal aufgestellt. Das Gerät sendet rasche Laserlichtimpulse aus, die von dem Objekt reflektiert und wieder vom Scanner empfangen werden. Auf diese Weise überstreichen die Laserstrahlen beim Scan-Vorgang die gesamte Oberfläche. Die sich überlappenden Einzelscans werden rechnerisch zusammengeführt. Ein Vorteil der 3D-Scanning Methode liegt darin, dass sie auch unregelmäßig ge- und verformte Oberflächen erfasst und beispielsweise auch komplexe Bauzier detailgetreu und berührungslos abbildet.
Die lückenlosen virtuellen Modelle und 3D-Scans sind eine wichtige Hilfe in der Planung und Instandsetzung von historischen Gebäuden. Sie können uns tiefe und detailgenaue Einblicke in beispielsweise vergangene Bauphasen geben, sie können aber niemals das originale Bauwerk mit seinen unterschiedlichen Materialien und unendlich vielen Spuren ersetzen.