27.08.2020 – Schleswig-Holstein

Adeliges Kloster in Itzehoe wird nun gefördert

Gründungsprobleme im Kapitelsaal und Verbitterhaus

Für die Ertüchtigung der Gründung des Adeligen Klosters in Itzehoe – als Vorbereitungsmaßnahme für die kommende Fachwerksanierung – stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 20.000 Euro zur Verfügung. Das heutige Damenstift gehört zu den über 210 Projekten, die die spendensammelnde DSD dank Spenden, den Erträgen ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale bislang allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.

Das Kloster von Itzehoe gehört zu den vier noch erhaltenen Damenstiften der Schleswig-Holsteinischen Ritterschaft. Vor der Reformation war das Stift ab der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ein Zisterzienserinnenkloster. Nur wenige Reste – etwa der Kreuzgang – zeugen heute noch von dieser ersten Anlage, die im Dänisch-Schwedischen Krieg 1657 zusammen mit der Stadt zerstört worden ist.

Zu den ältesten erhaltenen Gebäuden gehört das sogenannte Verbitterhaus, das sich dendrochronologisch auf 1665 datieren lässt. Es diente als Sitz des Verwalters, der weltliche und sonstige wirtschaftliche Angelegenheiten abwickelte. Der stattliche Fachwerkbau unter hohem Walmdach ist auf unregelmäßigem Grundriss errichtet. Die Nord- und Westfassade sind weitgehend mit einer horizontalen Schalung verkleidet. An der Südseite setzt sich das Fachwerk an der Fassade des ersten Stockwerks fort und ist im Untergeschoss schlicht verputzt. Ein Treppenturm steht vor der Südfassade. Bei dem eingeschossigen Gebäude mit der tiefgezogenen Trauflinie im Norden hat man das Dach ausgebaut, so dass der Bau durchgehend zwei nutzbare Stockwerke hat. Im Inneren sind die beiden erhaltenen historischen Treppenhäuser erwähnenswert. Das kleinere zeigt durchlaufende hölzerne Balustraden, das größere im südlichen Hausteil gusseiserne Geländer.

Im Kapitelsaal müssen wie im Verbitterhaus Presspfähle eingebracht werden. Zuvor muss der Fußboden aufgenommen werden. Der Boden ist hier teilweise bis zu 20 Prozent abgesackt. Neben den Gründungsproblemen ist das Fachwerk sanierungsbedürftig.

Schließlich hat das Kloster 2017 die ebenfalls stark angegriffene „Steinburg“ erworben, die für die Stadt Itzehoe städtebaulich wichtig ist. Das Gebäude ist durch städtebauliche und restauratorische Befunde bereits genauer erforscht. Ein ehemaliges Gasthaus könnte künftig teils gewerblich, teils zu Wohnzwecken genutzt werden. Beispielhaft ist das Engagement des Fördervereins.