30.03.2017 – Presse , Brandenburg

Allein in Brandenburg will die DSD in diesem Jahr über 30 Denkmale finanziell unterstützen

Schinkelkirche in Joachimsthal © Beatrix Spreng

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Förderprojekte der DSD beraten

Wenigstens 390 Denkmaleigentümer bundesweit erhalten im Lauf des Jahres 2017 Fördermittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Das ist das Ergebnis der Beratungen der Wissenschaftlichen Kommission der DSD auf ihrer diesjährigen Sitzung in Bonn. Das ehrenamtlich tagende Gremium besteht derzeit aus sieben Fachleuten aus den Bereichen Denkmalpflege und Kunstwissenschaften. Am Ende hängt die Zahl der geförderten Projekte der DSD wie in jedem Jahr ab von der Höhe der eingeworbenen Spenden, der tatsächlichen Erträge der treuhänderischen Stiftungen der DSD und der Zweckerträgnisse der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalstiftung ist. In den Vorjahren konnte die DSD jährlich rund 450 Denkmale unterstützen.

In Brandenburg fördert die DSD 2017 voraussichtlich 38 Projekte, darunter die Schinkelkirche in Joachimsthal. Nachdem die in ihren Ursprüngen gotische Kirche 1814 dem großen Stadtbrand zum Opfer gefallen war, errichtete man einen dritten Kirchenbau an dieser Stelle, auf dessen Entwurf Karl Friedrich Schinkel Einfluss nahm. Im Westen, Norden und Osten sind die Giebel auffällig gestaltet, die die Kreuzarme bekrönen. Schinkel entwickelte diesen Ziergiebel mit dreigeteilter Wand und einem eingeschlossenen System von Spitzbögen, indem er sich an Vorbildern der norddeutschen Backsteingotik orientierte. Die Kirche ist ein frühes Beispiel für die Verwendung von Formsteinen innerhalb des Schinkelschen Werkes. Der historische Raumeindruck ging im Zuge eines Umbaus in den 1960er Jahren verloren, als man den Altar von der Mitte an die Ostseite verlegte und Gemeinderäume sowie eine Winterkirche einbaute. Jetzt soll der historische Raumeindruck wiederhergestellt werden, zu dem auch eine Hufeisenempore und zwölf achteckige Holzsäulen mit klassizistischen Akanthuskapitellen gehören, die dem Sakralbau einen dreischiffigen Charakter verliehen.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz konnte in den vergangenen 30 Jahren bundesweit rund 570 Millionen Euro für über 5.000 Denkmale zur Verfügung stellen. Sie hat sich in diesen Jahrzehnten mit ihren rund 200.000 Förderern zur wohl größten Privatinitiative in der Denkmalpflege in Deutschland entwickelt. Eine Förderung durch die DSD ist immer auch eine Anerkennung des oft beispielhaften Bemühens der Eigentümer, Fördervereine, Kommunen und Kirchengemeinden um ihr Denkmal. Die DSD kann ihren wichtigen Beitrag zum Erhalt des kulturellen Erbes und zur Bewusstseinsbildung für die Denkmalpflege letztlich nur leisten dank des großen bürgerschaftlichen Vertrauens und der Unterstützung durch die Rentenlotterie GlücksSpirale von Lotto.

Weitere Informationen zu den Förderprojekten der DSD finden Sie hier.