30.03.2017 – Presse , Hessen

Allein in Hessen will die DSD in diesem Jahr weit über 10 Denkmale finanziell unterstützen

Ein weiteres Förderprojekt 2017 der DSD ist das Brentano-Haus in Östrich-Winkel © Marie-Luise Preiss/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Download

Förderprojekte der DSD beraten

Wenigstens 390 Denkmaleigentümer bundesweit erhalten im Lauf des Jahres 2017 Fördermittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Das ist das Ergebnis der Beratungen der Wissenschaftlichen Kommission der DSD auf ihrer diesjährigen Sitzung in Bonn. Das ehrenamtlich tagende Gremium besteht derzeit aus sieben Fachleuten aus den Bereichen Denkmalpflege und Kunstwissenschaften. Am Ende hängt die Zahl der geförderten Projekte der DSD wie in jedem Jahr ab von der Höhe der eingeworbenen Spenden, der tatsächlichen Erträge der treuhänderischen Stiftungen der DSD und der Zweckerträgnisse der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalstiftung ist. In den Vorjahren konnte die DSD jährlich rund 450 Denkmale unterstützen.

In Hessen fördert die DSD 2017 voraussichtlich 19 Projekte, darunter die Frauensiedlung Loheland in der hessischen Rhön bei Fulda im Ortsteil Dirlos der Gemeinde Künzell. Die Schulsiedlung wurde 1919 von Louise Langgaard und Hedwig von Roden, Leiterinnen der seit 1912 bestehenden Frauenbildungseinrichtung "Seminar für klassische Gymnastik", auf einem abgelegenen, 42 Hektar großen, unbebauten, teils bewaldeten Areal gegründet. Hier sollten Frauen an einem Ort lernen, arbeiten und leben. Es entstand binnen 10 Jahren eine Streusiedlung auf anthroposophischer Grundlage aus Wohnbauten, Werkstätten, Gemeinschaftshäusern, Schule und biodynamischer Landwirtschaft. Loheland gilt als bedeutende Reformstätte und eine der wichtigsten Schulen für Körperbildung und Gymnastik in Europa. 1924/1925 entstand "Waggonia" aus sechs ausrangierten Reichsbahnwaggons, in denen vier Werkstätten unterkamen. Das Ensemble Siedlung und "Waggonia" ist in architektonischer und sozialgeschichtlicher Hinsicht überregional bedeutend als wichtiger Ort der europäischen Reformbewegung sowie als Lebens- und Arbeitsplatz herausragender Künstler der 1920er bis 1980er Jahre.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz konnte in den vergangenen 30 Jahren bundesweit rund 570 Millionen Euro für über 5.000 Denkmale zur Verfügung stellen. Sie hat sich in diesen Jahrzehnten mit ihren rund 200.000 Förderern zur wohl größten Privatinitiative in der Denkmalpflege in Deutschland entwickelt. Eine Förderung durch die DSD ist immer auch eine Anerkennung des oft beispielhaften Bemühens der Eigentümer, Fördervereine, Kommunen und Kirchengemeinden um ihr Denkmal. Die DSD kann ihren wichtigen Beitrag zum Erhalt des kulturellen Erbes und zur Bewusstseinsbildung für die Denkmalpflege letztlich nur leisten dank des großen bürgerschaftlichen Vertrauens und der Unterstützung durch die Rentenlotterie GlücksSpirale von Lotto.

Weitere Informationen zu den Förderprojekten der DSD finden Sie hier.