13.11.2012 – Presse

Bronze für den Schmerzensmann

Ortskuratorin überbringt Plakette in Lautertal

Kurzfassung: Für die vorbildlich restaurierte Malerei eines Schmerzensmannes auf dem Sippenfriedhof in Lautertal-Meiches überbringt Elisabeth Maaß, Ortskuratorin Marburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am 14. November 2012 um 11.00 Uhr eine Bronzetafel an Bürgermeister Heiko Stock. Mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ wird so auch nach den Baumaßnahmen an vorbildlichen Projekten das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar bleiben und zu weiterer Unterstützung motivieren. Der Sippenfriedhof ist eines von über 120 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung seit ihrer Gründung 1985 dank privater Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Langfassung: Im Rahmen der restauratorischen Maßnahmen an den bemalten Putzflächen der Nordwand der Totenkirche auf dem Sippenfriedhof in Lautertal-Meiches im Vogelsbergkreis stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz 5.000 Euro für die Restaurierung des sogenannten Schmerzensmannes zur Verfügung. Nun überbringt Elisabeth Maaß, Ortskuratorin Marburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am Mittwoch, den 14. November 2012 um 11.00 Uhr eine Bronzetafel an Bürgermeister Heiko Stock. Mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ wird so auch nach den Baumaßnahmen an vorbildlichen Projekten das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar bleiben und zu weiterer Unterstützung motivieren.

Auf dem Berg „Totenkippel“ außerhalb des Ortsteils Meiches in Lautertal liegt der wohl einzige noch in Betrieb befindliche Sippenfriedhof in Deutschland. Zahlreiche Grabdenkmäler zeugen hier vom Leben und Sterben der Anwohner, die allein hier bestattet werden durften. Ortsfremden war ein Platz am Friedhofsrand vorbehalten.

Zum Friedhof gehört eine massive Kapelle, bei der es sich um einen schlichten, rechteckigen Bruchsteinbau mit einem ziegelgedeckten Walmdach handelt. Eine verwitterte Inschrift am Westportal nennt die Jahreszahl 1501. Hier wurden bei Instandsetzungsarbeiten im Rahmen der Dorferneuerung Wandmalereien entdeckt, die 2007 freigelegt und danach näher untersucht wurden. Darunter befindet sich auch ein hochrechteckiges, gerahmtes Bildfeld mit der Darstellung eines seine Wunden zeigenden Schmerzensmannes.

Die Halbfigur zeigt den mit einem Lendentuch bekleideten Erlöser. Seine Unterarme hat er vor dem Leib fast waagerecht angehoben und macht so die Seitenwunde sichtbar sowie die Wundmale auf den Handrücken. Der Körper ist von Geißelspuren überdeckt und das Haupt mit einer dunklen Dornenkrone vor einem ockergelben Nimbus bekrönt. Die gefährdeten Bildteile der Kinn- und Halspartie sowie ebensolche Bereiche am Oberarm und Unterkörper konnten vorbildlich restauriert werden. Nach Haltung, Bekleidung und den verwendeten malerischen Elementen der Figur ordnet ein kunsthistorisches Gutachten die Entstehungszeit dieser figürlichen Wandfassung des „Schmerzensmannes“ der zweiten Hälfte des 14. Jahrhundert zu. 

Der Sippenfriedhof ist eines von über 120 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung seit ihrer Gründung 1985 dank privater Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.