03.03.2016 – Nordrhein-Westfalen

Bronzetafel an Burg Engelsdorf in Aldenhoven enthüllt

Burgengeschichtlich bedeutsam

Matthias Röder vom Ortskuratorium Jülich/Jülicher Land der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) überbringt gemeinsam mit André Bentz von WestLotto zur Erinnerung an die gelungene Restaurierung von Burg Engelsdorf in Aldenhoven am 3. März 2016 um 15.00 Uhr vor Ort eine Bronzetafel mit dem Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale" an die Denkmaleigentümer Juan und Maria Fernandez. Dadurch bleibt das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von WestLotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren. Für die Restaurierung von Burg Engelsdorf stellte die Denkmalstiftung dank der Lotterie GlücksSpirale zwischen 2010 und 2013 insgesamt 140.000 Euro zur Verfügung. Die Burg ist eines von über 380 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Burg Engelsdorf, 1076 erstmals urkundlich erwähnt, war zunächst eine zweiteilige Wasserburg. Sie besteht aus einer Vorburg mit zwei seit 1980 zu Ateliers ausgebauten Wirtschaftsgebäuden aus dem 18. Jahrhundert und der spätmittelalterlichen Hauptburg. Die Hauptburg wurde als zweiflügelige Winkelanlage mit einem quadratischen Treppenturm in der Ecke des Hofes und einem runden, gotischen Wehrturm, der der nordöstlichen Außenecke vorgelagert ist, in Backstein errichtet. Der zweigeschossige Nordwestflügel wurde 1526 als Palas ausgebaut und zeigt auf seiner Feldseite die nahezu original erhaltene Gliederung mit Kreuz- und Querstockfenstern, die von Hausteingewänden gegliedert werden sowie Befunde von Schartenfenstern und Abwurferkern, die den Verteidigungscharakter der Anlage dokumentieren. Im Inneren finden sich Bauspuren von Kaminen und eine Altarnische.

Besonders bemerkenswert ist der quadratische Treppenturm im Winkel von Palas und Burgflügel aus dem beginnenden 17. Jahrhundert. Das Turminnere birgt eine ältere, vollständig erhaltene Spindeltreppe aus Eichenholz, die bei der Erbauung des Turmes in Zweitverwendung hier eingesetzt wurde. Die Treppe verkörpert ein besonderes, selten erhaltenes Beispiel einer historischen Tragwerkkonstruktion und zimmermannstechnischen Leistung und wurde aus einem einzigen Stamm von 10,5 Meter Länge mit 52 Trittstufen mit bloßen Holzverbindungen angefertigt. Da der Palasflügel und der nordöstlich angrenzende ältere, dreigeschossige Wehrturm mit zwei gotischen Rippenbogengewölben im aufgehenden Mauerwerk weitgehend original erhalten sind und die Struktur der Anlage mit den Gräben in der Topografie nachzuvollziehen ist, besitzt das Ensemble trotz Umbauten besondere burgengeschichtliche und lokalhistorische Bedeutung.