29.06.2016 – Nordrhein-Westfalen

Bronzetafel an Haus Mayer-Kuckuk in Bad Honnef erinnert an DSD-Spender und GlücksSpirale

Seiner Zeit voraus

Kurzfassung: Für die Restaurierung des Hauses Mayer-Kuckuk in Bad Honnef stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) insgesamt 70.000 Euro zur Verfügung. Nun überbringt Dr. Gisela Henze vom Ortskuratorium Bonn/Rhein-Sieg der DSD am 1. Juli 2016 um 16.00 Uhr an die Denkmaleigentümer Andrea Köhler und Hartmut Witte eine Bronzetafel zur Erinnerung an die gelungene Restaurierung mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. Dadurch bleibt das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren. Das in den 1960er Jahren errichtete Haus Mayer-Kuckuk gehört zu den über 380 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Haus Mayer-Kuckuk in Bad Hoffef nach der Restaurierung © Witte

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Haus Mayer-Kuckuk in Bad Hoffef vor der Restaurierung © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Langfassung: Für die Restaurierung des Hauses Mayer-Kuckuk in Bad Honnef stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) insgesamt 70.000 Euro zur Verfügung. Nun überbringt Dr. Gisela Henze vom Ortskuratorium Bonn/Rhein-Sieg der DSD am Freitag, den 1. Juli 2016 um 16.00 Uhr an Denkmaleigentümer Andrea Köhler und Hartmut Witte eine Bronzetafel zur Erinnerung an die gelungene Restaurierung mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. Dadurch bleibt das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren.

1965 überließ die Elly-Hölterhoff-Böcking-Stiftung der Universität Bonn dem Atomphysiker und Bonner Professor für theoretische Physik, Theo Mayer-Kuckuk, ein 650 Quadratmeter großes Erbpachtgrundstück nördlich des Ortszentrums von Bad Honnef. Nach Abzug der Erschließungskosten blieben dem Wissenschaftler rund 80.000 D-Mark für einen Hausbau. Mayer-Kuckuk wandte sich an den Architekten und Aachener Professor Wolfgang Döring. Der Bauherr gab Zahl und Funktion der Räume und den Kostenrahmen vor, dem Architekten ansonsten völlig freie Hand zum Bau eines innovativen Wohnhaus-Projektes. Döring, der sich bereits mit der Entwicklung von Systembauten beschäftigt hatte, griff angesichts des knappen Budgets auf neue Werkstoffe und Fertigungsmethoden zurück. Damit wollte er das Wohnhaus der Zukunft als industriellem Gebrauchsartikel mit neuen Raumstrukturen schaffen. Die Bauarbeiten dauerten 1967 ganze fünf Tage.

Entstanden ist ein Fachwerkbau mit einem außerhalb der Wände angeordneten Tragskelett und Doppelzangenträgern. Eingefügt sind darin vorgefertigte Sandwichplatten aus Eternit, Glaswolle und Spanplatten, die als Wandelemente zurückspringen. Das Gebäude ruht auf dünnen Stahlstiften, mit denen die Holzleimbalken in Betonfundamenten verankert sind. Charakteristisch ist die sichtbare Tragkonstruktion. Die Queraussteifung leisten Dreiecksscheiben aus Sperrholz, die an den Knotenpunkten in überdimensionierter Größe angebracht sind. Die Längsaussteifung erfolgt durch geschossweise überkreuzte Stahlzugbänder. Durch die außenliegenden Knotenpunkte der Leimbinder und durch ein Fensterband, das zwischen den Decken und den Bindern eingefügt ist, wird außen wie innen die statische Konstruktion als Gestaltungselement deutlich. Innen ist das Gebäude mehrgeteilt: Das vordere Drittel nimmt die teilweise über beide Geschosse reichende Wohnhalle mit Empore ein. Im hinteren Bereich gehen Neben-, Schlaf und Arbeitszimmer von einem Flur ab. Das Obergeschoss wird durch eine Wendeltreppe erschlossen. Das Entwurfsprinzip sah eine wandelbare Aufteilung der Innenräume vor, die jedoch nie genutzt wurde.

Haus Mayer-Kuckuck ist „ein gebautes Zeugnis der utopistischen technoiden Innovationen im Wohnhausbau der 1960er Jahre“ und war als Prototyp geplant, blieb jedoch Unikat. Heute gehört es zu den über 380 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.