30.03.2016 – Sachsen-Anhalt

Bronzetafel für Bürgerhaus in Quedlinburg

Münzenberg 2 in Quedlinburg nach der Restaurierung © Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Münzenberg 2 in Quedlinburg vor der Restaurierung © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

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Erinnerung an die vorbildliche Restaurierung

Zweimal unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Dach- und Mauerwerkssanierung sowie die Innensanierung der Krypta unter dem Haus Münzenberg 2 in der Weltkulturerbestadt Quedlinburg. Nun erhielt in diesen Tagen Denkmaleigentümerin Marion Fröhlich zur Erinnerung an die gelungene Restaurierung eine Bronzetafel mit dem Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale". Dadurch bleibt das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren.

Das heutige Haus Münzenberg 2 beherbergte ursprünglich die 1716 von Pfarrer Elias Andreas Goeze gegründete Schule, die der geistigen Verwahrlosung entgegenwirken sollte. Auf dem Münzenberg, heute ein Stadtteil von Quedlinburg, wurde 986 ein Benediktinerinnenkloster gegründet. Nach der Plünderung im Verlauf der Bauernkriege wurde es Ende der 1530er Jahre aufgegeben. Mit dem Leerstand verfielen Kirche und Gebäude und wurden als Steinbruch genutzt. Ab Ende des 16. Jahrhunderts wurde das Areal zur Besiedlung durch Handwerker, fahrende Leute, Musiker und Arme freigegeben. Es entstanden in den Ruinen der Klosteranlage kleine Häuser, die die erhaltenen Mauern und Gewölbe in ihre neuen Wohnungen einbezogen.

1994 begann das Engagement zugunsten der Sichtbarmachung, Freilegung und Ausgestaltung der Baureste der ehemaligen Klosterkirche. Durch den Aufkauf mehrerer Gebäude über deren Areal konnten wichtige Teile der ottonischen Basilika mit Apsis, Querhaus, dreischiffigem Langhaus und Westbau wieder erkennbar gemacht werden. 2006 wurde die Stiftung Klosterkirche St. Marien auf dem Münzenberg errichtet und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz drei der genannten Häuser übertragen. In einem Rundgang durch das Museum ist etwa der Westbau, der Vorraum zur ehemaligen Nonnenempore, der Innenhof, die Ostkrypta, das Untergeschoss des Südturms und eine Grablege zu besichtigen, in der sich zwei sogenannte Kopfnischengräber befinden. Der Haupteingang führt über das Haus Münzenberg 4. Das Gestaltungs- und Museumskonzept wurde von der DSD entwickelt.

Das Quedlinburger Bürgerhaus gehört zu den über 550 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen-Anhalt fördern konnte.