21.07.2020 – Bremen

Bürgerhausfassade in Fesenfeld wird denkmalgerecht restauriert

Bürgerhaus in der Mathildenstraße in Bremen-Fesenfeld © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

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Eingang des Bürgerhauses in der Mathildenstraße in Bremen-Fesenfeld © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

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Dem Denkmal zuliebe

In diesem Jahr unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit 15.000 Euro die Fassadensanierung des denkmalgeschützten Bürgerhauses in der Mathildenstraße in Bremen-Fesenfeld. Die DSD leistet auf diese Weise ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen. Das Bürgerhaus gehört zu den über 23 Denkmalen, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Bremen fördern konnte.

Die seit der Aufhebung der Torsperre 1848 prosperierende Vorstadt östlich der Bremer Wallanlagen und nördlich der Weser verzeichnete in der Folgezeit eine rege Bautätigkeit. Bis heute haben sich hier zahlreiche Altbremer Häuser erhalten und machen das Viertel zu einem beliebten Wohngebiet.

So baute auch Lüder Rutenberg, der Bremer Architekt, Bauunternehmer und Besitzer der späteren Becks Brauerei, 1861 nach eigenem Entwurf dort sein Wohnhaus, das heute als Bremer Ortsamt Mitte genutzt wird. In der Nachbarschaft errichtete er weitere Häuser, so in der nach seiner Frau benannten Mathildenstraße. Die gesamte historische Bebauung der Straße in Formen des Historismus prägten Anregungen, die der Architekt auf seinen Italienreisen empfing.

Das zweigeschossige Eckhaus Mathildenstraße Nr. 1 wurde im Jahr 1868 erbaut. Das drei Achsen breite Wohnhaus weist eine zentrale Tür mit Freitreppe sowie einen seitlichen vieleckigen Erker auf. Aufwendige Gesimse und Fensterrahmungen mit vegetabiler Stuckzier zeugen vom repräsentativen Gestaltungswillen des Baumeisters bei den verhältnismäßig kompakten Fassaden der Straße.

Neben der prächtigen Stuckfassade, die saniert werden muss, beeindruckt das Innere mit seinen zahlreichen erhaltenen und gepflegten Details, etwa das prächtige Treppenhaus, viele Stuckelemente, die hölzerne Lamperie, historische Fliesen oder auch der als Waschtisch genutzte historische Spülstein.

Das vergleichsweise große und hohe Bürgerhaus in der östlichen Vorstadt wird von zwei Familien bewohnt, die dem Denkmal zu Liebe auf eine Trennung der Wohneinheiten verzichtet haben.