04.06.2022 – Sachsen-Anhalt

Dankfeier in der St. Martini-Kirche in Stolberg im Harz

St. Martini-Kirche in Stolberg im Harz * Foto: Mario Bolte

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DSD förderte das Gotteshaus über zehn Jahre lang

Am Mittwoch, den 8. Juni 2022 um 10.00 Uhr bedankt sich die St. Martinikirche in Stolberg im Harz bei den Mithelfern bei der gewaltigen Renovierung der Kulturkirche bei Musik, Andacht, Danksagung, Grußworten, Festansprache, Führung, Essen und Ausklang. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz engagiert sich seit vielen Jahren für das Denkmalensemble Stadt Stolberg. Allein für die Restaurierung der Martinikirche stellte die in Bonn ansässige DSD in den vergangenen zehn Jahren mehr als 300.000 Euro zur Verfügung. Die stadtbildprägende Martinikirche zählt mit ihrer bemerkenswerten Baugeschichte und prägnanten Architekturgestaltung sowie ihrer ungewöhnlich reichen, vielseitigen und epochenübergreifenden Ausstattung von teils allerhöchster Qualität zu den Baudenkmälern von nationaler Bedeutung.

Die gotische Kirche steht im Zentrum Stolbergs auf halber Höhe des Schlossbergs und prägt weithin sichtbar die Harzstadt. Über dem romanischen Gründungsbau errichtete man in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts die dreischiffige Basilika mit dem steilen, über die Seitenschiffe gezogenen Satteldach, dem querrechteckigen Westturm, dem langgestreckten Chor und der kreuzgratgewölbten Krypta. Der spätgotische Chor mit Sakristei entstand gegen Ende des 15. Jahrhunderts. Aus dieser Bauphase stammen auch das Glockengeschoss und der Spitzhelm des Turms sowie ein Bibliotheks- und Archivanbau im Nordwesten. Das Dach über dem Kirchenschiff brachte man 1750 auf. Wegen ihrer Hanglage weist die Kirche unterschiedlich hohe Umfassungsmauern auf, Strebepfeiler im Süden und Osten stützen den Bau zusätzlich.

Den Innenraum schmücken an der Nordwand Reste von Wandmalereien, die auf die Zeit um 1500 datiert werden, unter anderem eine Darstellung des Kreuzes als Lebensbaum. Zur wertvollen Ausstattung gehören ein kostbarer Taufstein aus Marmor und Alabaster aus dem Jahr 1599, der barocke Orgelprospekt über der zurückschwingenden Empore sowie die klassizistische Kanzel von 1831. Der spätbarocke Altaraufsatz rahmt die Darstellung der Erweckung des Lazarus, die 1883 als Rubensimitation geschaffen wurde. Im ausgehenden 19. Jahrhundert wurden im Inneren verschiedene Umbauten ausgeführt. So stammen beispielsweise die Buntglasfenster im Chor aus dieser Zeit.