10.06.2013 – Presse

Das Rathaus mit dem schönen Saal

Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz überbringt Fördervertrag für das Rathaus in Lauingen

Kurzfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligt sich an den diesjährigen Restaurierungsarbeiten am Rathaus in Lauingen mit 40.000 Euro. Den Fördervertrag für die Sanierung des historischen Flurs im ersten Obergeschoss überbringt Bernt von Hagen, Ortskurator Augsburg der DSD, jetzt in Anwesenheit von Ulrike Weckbach von Lotto Bayern am 12. Juni 2013 um 10.00 Uhr vor Ort an den Ersten Bürgermeister Wolfgang Schenk. Das Rathaus in Lauingen ist eines von über 220 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Rathaus in Lauingen (c) Harry Linge/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Langfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligt sich dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Stiftung seit 1991 ist, an den diesjährigen Restaurierungsarbeiten am Rathaus in Lauingen im Landkreis Dillingen mit 40.000 Euro. Den Fördervertrag für die Sanierung des historischen Flurs im ersten Obergeschoss überbringt Bernt von Hagen, Ortskurator Augsburg der DSD, jetzt in Anwesenheit von Ulrike Weckbach von Lotto Bayern am Mittwoch, den 12. Juni 2013 um 10.00 Uhr vor Ort an den Ersten Bürgermeister Wolfgang Schenk, auch um sich den Baufortschritt vor Ort anzuschauen. An den Maßnahmen beteiligen sich neben der DSD auch das Land, der Landkreis und der Bezirk sowie die Bayerische Landesstiftung.

Das Rathaus ist mit dem Schimmelturm und dem davorgelegenen Platz, auf dem sich das Denkmal für Lauingens bekanntesten Bürger Albertus Magnus befindet, das räumliche und ideelle Zentrum der Stadt. Das Rathaus wurde von Joseph Dossenberger dem Jüngeren und Lorenzo Quaglio entworfen und von 1783 bis 1790 von Johann Georg Launer erbaut. Die imposante dreigeschossige Vierflügelanlage um einen quadratischen Innenhof im italienisch-klassizistischen Stil beeindruckt durch ihren zentralen Treppenaufgang und die schlossähnliche Fassade. Dem Marktplatz zugewandt ist die Westfassade mit dem Mittelrisalit. Besonders prachtvoll ist das zunächst einläufige, dann sich zu zwei Läufen erweiternde Treppenhaus. Die Stukkaturen, Fresken, Gemälde und Glasmalereien sind aus der Erbauungszeit. Der Rathaussaal gilt als einer der schönsten klassizistischen Säle in Bayern.

Das Rathaus hat eine geräumige Eingangshalle mit Kuppeln und Kreuzgratgewölben. Der reich ausgestattete Festsaal liegt auf Höhe des Mittelrisalit. Das Foyer und der breite, zum First geführte Flur ist zurückhaltend mit Stuck und Malerei dekoriert. Dagegen ist der Hauptflur im ersten Obergeschoss von Simon Gassner aus München mit Freskomalereien geschmückt. Die Frauengestalten zeigen symbolisch die Fides (Treue) und die Justitia (Gerechtigkeit). Vom zentralen Mittelpodest an wird die Treppe zweiläufig.

Im Treppenhaus stammen zwei Glasmalereifenster aus der Lauinger Mittermaier-Werkstatt. Das Bild im Erdgeschoss zeigt nach einem Entwurf des Münchener Kunstmalers Georg Philipp Wörlen zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Patrona Bavariae, die Muttergottes mit dem Jesuskind, über der Silhouette der Stadt Lauingen schwebend und von Wolken umgeben. Die Wappen links zeigen die bayerischen Rauten und rechts den Lauinger Mohrenkopf. Über dem Treppenpodest zum zweiten Obergeschoss befindet sich das 1927 gestiftete zweite Glasmalereifenster mit einer Darstellung des jugendlichen Jesus in der Mitte der Pharisäer und Schriftgelehrten im Tempel zu Jerusalem. Das Fenster im Nazarener Stil wurde nach einem Entwurf von Professor Carl Andrä aus Dresden vermutlich 1860 von Johann Paul Miller ausgeführt. Die mit Metalloxiden hergestellten Farben wurden auf große weiße Glasscheiben gemalt und mehrmals eingebrannt.

Das Rathaus in Lauingen ist eines von über 220 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.