30.07.2019 – Schleswig-Holstein

Das Sylter Heimatmuseum wird DSD-Förderprojekt

Schutz gewährt die innere Struktur

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) kann in diesem Jahr dank der Lotterie GlücksSpirale und ihrer Förderer für die Reetdachdeckung am Heimatmuseum in Sylt Keitum 35.000 Euro zur Verfügung stellen. Der Fördervertrag erreicht Jürgen Ingwersen, den Vereinsvorsitzender des Sylter Kultur- und Heimatvereins Söl'ring Foriining e.V., in diesen Tagen.

Das Heimatmuseum im Ortsteil Keitum bildet historisch einen räumlichen und inhaltlichen Kontext mit dem Altfriesischen Haus Am Kliff 13. Der Bau wurde 1759 als Backsteinbau errichtet und im 19. Jahrhundert weiß verputzt. Das Haus schmückt ein Backengiebel und eine biedermeierliche Oberlichttür mit der darüber befindlichen Relieftafel eines Dreimasters von 1780. Im Eingangsflur befinden sich gemalte Landschaften in den vier Jahreszeiten und Figuren zwischen gedrehten Säulen. Das heutige Museumsgebäude gehört zu den über 200 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Schleswig-Holstein unterstützen konnte.

Bei dem uthlandfriesischen Haus handelt es sich ursprünglich um ein Langhaus, wie sie jahrhundertelang auf den Inseln, Halligen und in den Marschgebieten des heutigen Nordfriesland, also in den nordfriesischen Uthlanden, landschaftsbestimmend waren. In den Uthlandhäusern waren Stall und Wohnraum innerhalb eines Gebäudes durch einen schmalen Durchgang in der Regel in Nord-Süd-Richtung verbunden, davon ist das in Ost-West-Richtung ausgerichtete Haus eine Ausnahme. Die Uthlandhäuser sind auffallend schmal und niedrig, die Wandhöhen gering und mit entsprechend tiefen Dachtraufen und einem inneren Holzgerüst. Die innere Struktur bot den Bewohnern noch einen gewissen Schutz, falls Küstenstürme das Dach oder die Wände schwer beschädigen sollten.