Im Zentrum des erstmals im 11. Jahrhundert erwähnten Dorfes Wallenstedt am nördlichen Fuße der Sieben Berge liegt der nach seinen Besitzern benannte Brunottesche Hof, dem als profaner Wohnbau aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg im südniedersächsischen Raum ein hoher Seltenheitswert zukommt.
Das Wohnwirtschaftsgebäude stammt aus dem Jahr 1594. Bis auf das Kammerfach am Nordgiebel und die Stallscheune am Südgiebel ist der zentrale Gebäudeteil als Vierständerkonstruktion mit einer sogenannten Oberrähmverzimmerung konstruiert. Das Spitzsäulendachwerk als Sparrendach wurde mehrfach ergänzt, wahrscheinlich, um die Verformungen der Fachwerkkonstruktion auszugleichen.
Der engagierte Verein konnte das lange Zeit leerstehende und verwahrloste Gebäude erwerben und die Bevölkerung durch Baustellenführungen und mannigfache Vorträge von seiner Bedeutung überzeugen. Nach der Instandsetzung als Dorfgemeinschaftshaus soll es nun für kleinere kulturelle Veranstaltungen, Bauernmärkte, Kunstausstellungen und interessierte Besucher offen sein. Hierzu gehört auch die Überlegung, im angebauten Wirtschaftsteil Selbstversorgerübernachtungsplätze für „Naturfreunde“ anzubieten.
Der Brunottesche Hof, der sorgfältig und unter Erhalt seiner originalen Bausubstanz instandgesetzt wird, ist eines von über 280 Projekten, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz allein in Niedersachsen dank privater Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte.