Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt in diesem Jahr zum dritten Mal die Arbeiten an der Steinmeier-Orgel der Corpus-Christi-Kirche in Berlin-Prenzlauer Berg. Am Sonntag, den 9. Juli 2017 nach dem Gottesdienst um 10.30 Uhr überbringt Julia Beier vom Ortskuratorium Berlin der DSD den symbolischen Fördervertrag, diesmal über 17.000 Euro, an Pater Jacinto Weizenmann. Möglich wurde der Vertrag nicht zuletzt durch die Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalstiftung ist. Die katholische Corpus-Christi-Kirche gehört zu den über 170 Projekten, die die Denkmalstiftung dank privater Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Berlin fördern konnte.
Die im Bezirk Pankow gelegene Kirche wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet und 1907/1908 um die Pfarrhäuser erweitert. 1920 wurde das Gotteshaus vollendet, nachdem es zuvor noch von einem Brand geschädigt worden war. 1944 erlitt das Gotteshaus Kriegsschäden, und sowohl 1960 als auch 1976/1977 wurden notwendige Renovierungen durchgeführt.
Der zwischen zwei fünfgeschossigen Wohn- und Funktionsgebäuden eingebundene Komplex ist mit seinen gotisierenden Backsteinfassaden leicht hinter die Straßenfront zurückgesetzt. Im Inneren sticht das reiche Sterngewölbe und der prächtige neogotische Flügelaltar aus dem Jahr 1922 hervor, zudem ein geschnitzter Seitenaltar, der außergewöhnliche Jugendstilelemente aufweist.
Die Orgel in der Berliner Corpus-Christi-Kirche ist ein ideales Medium, um die Klanggestalt des 20. Jahrhunderts zu dokumentieren. Die Steinmeyer-Orgel Opus 1400 stammt aus dem Jahr 1925. Die Register wurden 1943 durch das Waldhorn und die Bombarde vollendet, so dass die spätromantische Orgel heute 70 Register zählt. Die Disposition entwarf der damalige Passauer Domorganist Otto Dunkelberg. Sie verwirklicht konsequent die Ideen der elsässischen Orgelreform, steht jedoch zugleich in einer interessanten Wechselbeziehung zum amerikanischen Orgelbau des 20. Jahrhunderts.