19.07.2016 – Baden-Württemberg

Die DSD fördert St. Michael in Schwäbisch Hall

Seltene Wandmalereien

Für die Restaurierungsarbeiten in der Schatzkammer der St. Michaelskirche in Schwäbisch Hall, insbesondere der Wand- und Gewölbemalereien, stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär sie seit 1991 ist, 35.000 Euro zur Verfügung. Den symbolischen Fördervertrag überbringt Gisela Lasartzyk, Ortskuratorin Stuttgart der DSD, gemeinsam mit Unternehmenssprecher Mathias Yagmur von Lotto Baden-Württemberg bei einem Pressetermin vor Ort am Freitag, den 22. Juli 2016 um 14.00 Uhr an Kirchenpfleger Martin Egner.

Am Ostrand der Kernstadt von Schwäbisch Hall befindet sich auf einer leichten Erhebung die Evangelische Stadtpfarrkirche St. Michael. Die Kirche entstand in spätgotischer Zeit - das Langhaus 1427 bis 1456, der hohe Chor 1495 bis 1525 -, wobei man die vier unteren Geschosse des Westturmes von einem romanischen Vorgängerbau aus der Zeit um 1156 übernahm.

Die Michaelskirche thront majestätisch über dem Marktplatz und ist ein prägendes Element des Stadtbildes. An das dreischiffige, gewölbte Hallenschiff mit Rundsäulen schließt östlich der das Langhaus um sechs Meter überragende Chor an. Ihn umgeben die Sakristei und zehn Umgangskapellen. Der lichte Hallencharakter auf dünnsten Stützen ist ein herausragendes Zeugnis der Spätgotik.

Westlich des Schiffs erhebt sich der Turm mit Vorhalle und vier quadratischen Untergeschossen sowie zwei achtseitigen Oberschossen mit Kuppeldach und Glockenlaterne in Renaissanceformen. Der Vorhalle ist westlich eine monumentale Freitreppe vorgelagert.

Im Inneren birgt die Kirche herausragende Werke der spätgotischen Kunst des 15. Jahrhundert, etwa den großen niederländischen Passionsaltar im Chor, das überlebensgroße Kruzifix des Ulmer Bildhauers Michel Erhart, die filigrane Steinmetzarbeit des figurenreichen Sakramentshauses und das Heilige Grab mit seinen eindrucksvollen Trauergestalten.

Im Zuge von Heizungs- und Elektroarbeiten in der Sakristei und der darüber liegenden Schatzkammer wurde die Kirchengemeinde mit der Notwendigkeit konfrontiert, die Wandmalereien der Schatzkammer aus dem beginnenden 16. Jahrhundert mit ihrem hohen Seltenheitswert in das Sanierungskonzept miteinzubeziehen. St. Michael gehört nunmehr zu den über 280 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.