31.07.2012 – Presse

Die Kirche mit der Sandsteindeckung

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert die Dachsanierung der evangelischen Kirche in Grebenstein

Kurzfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt in diesem Jahr die Dachsanierung der evangelischen Kirche in Grebenstein mit 50.000 Euro. Der Vertrag erreicht Pfarrer Dr. Axel Makowski in diesen Tagen. Neben der DSD fördern auch das Land die Maßnahmen. Die Kirche ist eines von über 120 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung seit ihrer Gründung 1985 dank Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Langfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt in diesem Jahr die Dachdeckung der Evangelischen Kirche in Grebenstein im Landkreis Kassel mit Sandsteinplatten. Der Vertrag über 50.000 Euro erreicht Pfarrer Dr. Axel Makowski in diesen Tagen. Neben der DSD fördert auch das Land Hessen die Maßnahmen.

Grebenstein liegt nördlich von Kassel am Reinhardswald. Im 13. Jahrhundert entstand hier eine Burg, die als wichtiger hessischer Stützpunkt gegen Mainz gedacht war. Um sie herum entwickelte sich eine Ansiedlung, die spätestens 1324 zur Stadt geworden war. 1356 wurde die sogenannte „Freiheit“ als Neustadt gegründet und war 1370 bereits mit der Altstadt vereinigt. Der Stadtgrundriss besteht aus regelmäßig angeordneten, bebaubaren Rechtecken, von denen eines für die bereits errichtete Kirche sowie das Rathaus in der Gründungsphase ausgespart wurde.

Ein spätromanischer Kirchenbau wird bereits 1311 urkundlich erwähnt. Den Grundstein für den gotischen Bau legte man vermutlich 1322. Die Eindachung des Chors datiert man dendrochronologischen Untersuchungen zufolge auf die Zeit nach 1341/1342. Danach begannen die Arbeiten am Kirchenschiff, das um 1347/1375 fertiggestellt wurde.

Der Bau wird als „charakteristische, niederhessische Staffelhalle“ mit drei gewölbten Kirchenschiffen und einem zwei Joche langen Chor beschrieben. Das die Schiffe überspannende Dach schneiden quergestellte Satteldächer über den einzelnen Jochen ein. Auffallend ist der mächtige und nahezu fensterlose bauzeitliche Westturm, dem man Ende des 15. Jahrhunderts ein schmaleres Glockengeschoss und nach 1637 eine Achteckhaube aufsetzte.

Nach Beschädigungen im Dreißigjährigen Krieg errichtete man die Dächer aus noch vorhandenen Bauteilen neu. Zunächst waren die verwendeten Querschnitte der Balken für die Sandsteindeckung ausreichend. Doch querschnittsmindernde Schäden führten auf Grund des Gewichtes der Deckung mittlerweile zu statisch bedenklichen Situationen. Teilweise ist die Deckung heute undicht oder herabgestürzt. Folglich kam es zusätzlich zu Feuchtigkeitsschäden an der Dachkonstruktion sowie zu Fugen- und Materialschäden an den Mauerkronen.

Die Kirche in Grebenstein gehört nun zu den über 120 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung seit ihrer Gründung 1985 dank Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.