23.11.2016 – Bayern

Die Klostermühle in Schönthal wird Förderprojekt

Ausgestattet noch vor dem Ersten Weltkrieg

Ein Fördervertrag in Höhe von 40.000 Euro für die statische Instandsetzung der Dachkonstruktion des Klostermühlengebäudes, Thurau Nr. 11 in Schönthal erreicht in diesen Tagen Denkmalbesitzer Maximilian Rohrmüller. Möglich wurde die Förderung dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die private Denkmalschutzstiftung seit 1991 ist. Die im Kern aus dem 17./18. Jahrhundert stammende, 1830 erneuerte und 2011 stillgelegte Klostermühle in Thurau ist eines von über 390 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Mehrere Wasserläufe der Schwarzach umgeben das Mühlenanwesen am südöstlichen Ortsrand von Thurau, das wenige Kilometer östlich der Gemeinde Schönthal in einer äußerst reizvollen landschaftlichen Umgebung liegt. Die Klostermühle gehörte bis zur Säkularisation 1803 zu dem im 10. Jahrhundert dort gegründeten Augustinerkloster.

Zur Mühle, dem Haus Nr. 11, gehören ein Wohnhaus mit Halbwalmdach und verschindeltem Giebel, Gewölbe-Stallungen und ein Stadel. Die Gebäude umschließen in einer dreiseitig geschlossenen trapezförmigen Anlage einen großen Hofraum. Das eigentliche Mühlengebäude ist zweigeschossig und bewahrt noch die technische Ausstattung. Im Westen des Mühlengebäudes verläuft der Mühlbach bzw. der Triebwerkskanal. Hier befinden sich die unterschlächtigen Mühlräder, von denen wesentliche Teile der Eisenkonstruktionen noch erhalten sind.

Das Mühlengebäude wurde wohl um 1700 errichtet. Aus der Erbauungsphase stammen die wesentlichen Bau- und Grundrissstrukturen des Gebäudes und das bauzeitliche Dachwerk, ein in der Konstruktion regionaltypisches Kehlbalkendach. Der Eingang befindet sich auf der Hofseite im Norden. Die technische Ausstattung stammt aus dem späten 19. Jahrhundert bis hinein in die frühen 1950er Jahre. Die Wohnräume der Müllerfamilie lagen im Osten. Die einfach gehaltenen Zimmer mit Weißdecken erhielten ihre Gestaltung nach 1830, als die Vorfahren der heutigen Eigentümer die Mühle erworben hatten. Die Wohnungsausstattung hingegen stammt aus der Zeit um 1914.

Aufgrund seiner Baugeschichte, aber auch aufgrund seiner weitgehend originalen und kaum veränderten Ausstattung ist die Klostermühle in Thurau ein bedeutendes Bau- und Kulturdenkmal, dessen Erhalt im öffentlichen Interesse liegt.