21.09.2022 – Brandenburg

Die Nikolaikirche in Jüterbog

Portal der Nikolaikirche in Jüterbog * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

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Impression von der Nikolaikirche in Jüterbog * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Mittring

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Seit 30 Jahren im Förderprogramm der DSD

Dank einer Nachlassspende und zahlreicher zweckgebundener Spenden unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Dachsanierung der Nikolaikirche in Jüterbog in diesem Jahr mit 16.593 Euro. Die Kirche gehört somit zu den über 700 Denkmale, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Brandenburg gefördert hat.

Die DSD hat bei der Nikolaikirche 1992 erstmals größere bauliche Maßnahmen gefördert und erhält seither regelmäßig größere Spenden für weitere Arbeiten an der Ausstattung von einem ursprünglich aus Jüterbog stammenden Mäzen.

Die Ausstattung gehört zu den qualitätvollsten und am besten erhaltenen Brandenburgs. Die Kirche besitzt zahlreiche Wandmalereien, bedeutende Plastiken des 15. bis 18. Jahrhunderts sowie spätgotische Bänke und Truhen. Die prunkvolle Kanzel stammt aus der Renaissance. Das 1507/1508 von Meister Michel errichtete sechs Meter hohe Sakramentshaus im Innenchor nordwestlich des barocken Hauptaltares ist aus Sandstein und ist in seiner hoch- und spätgotischen Gestaltung eines von nur drei Exemplaren dieser Art östlich der Elbe.

Zum Objekt

Der Baubeginn der dreischiffigen Hallenkirche in Jüterbog liegt in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Dabei hat man die Fundamente des romanischen Vorgängerbaus in die Langhausmauern aufgenommen. Durch die lange Bauzeit bis in das 15. Jahrhundert hinein lassen sich hier hoch- und spätgotische Formen an dem einen Bau erkennen. Die Gewölbe mit ihren von Doppelwulstrippen gerahmten kantigen Stäben und die breiten Rundwülste der Gurte wirken altertümlich.

Der dreischiffige Bau hat im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts einen Hallenumgangschor und nach einer Verlängerung des Langhauses eine aufwendigen Doppelturmfassade im Westen erhalten. Die oberen der fünf Turmgeschosse öffnen sich in großen Spitzbögen. Die Plattformen sind durch eine Brücke miteinander verbunden. Während der Südturm einen Spitzhelm trägt, ist der Nordturm 1562 durch einen Achteckaufsatz mit Schweifhaube bekrönt worden. Das Westportal mit seiner vielfach durch kräftige Birnstäbe und tiefe Kehlen gegliederten Leibung steht in der sächsisch-parlerschen Tradition und wird seitlich von schräg gestellten Fialentürmchen gerahmt. Den Mittelpfeiler schmückt eine fast lebensgroße Statue des Heiligen Nikolaus, das Tympanon ist in Maßwerk aufgelöst.