11.10.2016 – Bayern

Die Restaurierung des barocken Salettl in Regensburg-Kumpfmühl ist abgeschlossen

Typisch und doch einmalig

Zum Abschluss der Restaurierung des barocken Salettl genannten ehemaligen Gartenhauses in Regensburg-Kumpfmühl lädt der Geschichts- und Kulturverein Regensburg-Kumpfmühl e.V. am Freitag, den 14. Oktober 2016 um 18.00 Uhr in den Pfarrsaal der St. Wolfgangkirche, Bischof-Wittmann-Straße 24 c in 93051 Regensburg zu einem Festakt ein. Den Festvortrag hält der TV-Journalist und Denkmalschützer Dieter Wieland, Dr. Wolfgang Illert, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), und Dr. Michael Schmid vom Bayerischen Landesamt für Denkmalspflege sprechen Grußworte. Die DSD stellte für die Außen- und Innensanierung des Salettl im vergangenen Jahr 50.000 Euro zur Verfügung. Das Salettl ist ein seltenes Beispiel für die einstmals reiche Gartenkultur der Reichsstadt Regensburg. Der Park, in dem es steht, ist einer der ältesten belegten Vorstadtgärten Regensburgs. Das Salettl gehört zu den über 350 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Das zweigeschossige pavillonartige Gartenhaus liegt städtebaulich hervorgehoben an der Bischof-Wittmann-Straße und hat sich bis auf geringe Umbauten in der Biedermeierzeit in seiner ursprünglichen Substanz erhalten. Es ist in die historische Westmauer des ehemaligen Obermünstergartens eingebunden und entstand im Park des Bürgerheims Kumpfmühl zwischen 1750 und 1760 in der Nordwestecke des historischen Gartengrundstücks. Das seit 2011 Karl-Bauer-Park genannte private Gartenareal war ursprünglich als Garten des Damenstifts Obermünster mit einer Mauer umgeben. Seit der Säkularisation gehörte der Bau dem Grafen Westerhold. Spätestens Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Stadt Regensburg Eigentümerin.

Der Bau wurde im Stil italienischer Gartenhäuschen errichtet. Aus dieser Zeit sind noch die Außenwände, die Fenstergewände, die hölzerne Außentreppe, zwei Kreuzstock-Holzfenster, die Eckstütze und die Decke und die Türen im ersten Obergeschoss erhalten. Das Gartenhaus hat einen quadratischen Grundriss und ist mit einem Zeltdach geschlossen. Die Fassade besitzt einen regelmäßigen Fensterrhythmus und wird von Ecklisenen gerahmt. Im Inneren haben sich Reste illusionistischer Rankenmalerei erhalten. Den Zugang zum Obergeschoss ermöglicht in ganz typischer Weise für zweigeschossige Gartenhäuser in der Barockzeit ein hölzerner, wie eine Altane gestalteter Treppenaufgang mit Brettbalustern.

Seit seiner Gründung im Jahr 2007 unterstützt der gemeinnützige Geschichts- und Kulturverein engagiert die Stadt beim Erhalt und der denkmalgerechten Nutzung des barocken Gebäudes.